Letzte Aktualisierung: 2.12.2022

Fasten

als Vorbereitung der Karenz und zur Regenerierung von Mikrobiota und Darmschleimhaut
Um bei Bestehen von Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten dauerhaft beschwerdefrei zu werden und zu bleiben, ist es erforderlich, die Auslöser der Symptome weitestgehend zu meiden. Dafür ist natürlich die genaue Kenntnis dieser Auslöser erforderlich.

Damit Sie nicht unnötig viele Lebensmittel von Ihrem Speiseplan streichen müssen, sollten Sie eine zeitlich begrenzte Karenz einhalten, um gänzlich beschwerdefrei zu werden und um Ihrem Darm eine Phase zur Erholung und Regeneration zu ermöglichen.

Am besten ist es jedoch, vor dieser Karenzzeit einige Tage zu fasten, in denen die Beschwerden, die durch Nahrungsmittel erzeugt werden, mit Sicherheit verschwinden.

Aber auch, wenn sich Beschwerden wieder einstellen, die vielleicht schon einmal durch eine konsequente Ernährungsumstellung verschwunden waren – beispielsweise nach Feier- oder Festtagen, in denen man es nicht so genau genommen hat, können einige Fastentage Wunder für Mikrobiota (Darmflora) und Darmschleimhaut bewirken.

Das Fasten ist nicht nur einfach der Verzicht auf Nahrung, sondern muss – um den gewünschten Erfolg zu erzielen – qualifiziert durchgeführt werden. Sie finden deshalb hier eine kleine Anleitung.

Warnhinweis
Nur gesunde Menschen dürfen fasten. Nicht fasten dürfen kranke, geschwächte oder sehr alte Menschen und Kinder. Auch Schwangere dürfen nicht fasten, denn das werdende und wachsende Leben benötigt die stetige Versorgung mit allen Nährstoffen in ausreichender Menge.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, sollten Sie Ihren Arzt befragen, ob Sie fasten dürfen.  
Was passiert beim Fasten?

Der Mensch kann nur wenige Minuten ohne Sauerstoff auskommen, und nur wenige Tage sind ohne die Aufnahme von Flüssigkeit möglich. Ohne Nahrung jedoch kann der Mensch durchaus mehrere Wochen überleben, je nachdem, wie viele Reserven er in Form von Fettdepots angelegt hat.

Somit sind einige Tage fasten nicht nur kein Problem, die Natur hat den Menschen sogar hervorragend auf Zeiten, in denen er keine Nahrung fand, eingerichtet und den Organismus darauf vorbereitet. Ohne sporadische Fastenzeiten oder wenigstens Zeiten mit gewissen Nahrungseinschränkungen reichert der Körper die als »Notreserve« gedachten Depots immer weiter an – er wird dick und fett und letztendlich sogar krank, weil auch die Darmschleimhaut und die Mikrobiota ab und an Erholungsphasen vom Überfluss benötigen.

Es hatte also durchaus einen günstigen Effekt, wenn der Urmensch ab und an darben musste: Der Körper verbrauchte die Depots und machte Platz für neue Anlagerungen, die in Zeiten eines plötzlichen – aber vorübergehenden – Überflusses angelegt wurden.

Heute leben wir nur noch im Überfluss, bekommen also nie die Gelegenheit, unsere Notreserven angreifen und abbauen zu müssen. Somit ist ein ganz bewusstes Fasten eine gute Gelegenheit, den Körper zu reinigen, aber auch der Mikrobiota und der Darmschleimhaut die Gelegenheit zur Regeneration zu geben.
 
Keine Angst vor dem Fasten

Für viele Menschen, die noch nie gefastet haben, ist allein die Vorstellung angsteinflößend, mehrere Tage nichts zu essen. Ja, es stimmt: Wer fastet, isst nichts, und die ersten ein oder zwei Tage hat man auch Hungergefühle. Diese sind jedoch nicht wirklich schlimm oder gar quälend, und bei einem richtig gewählten Fastenzeitpunkt ist der Hunger gut beherrschbar. Aber bereits spätestens ab dem dritten Fastentag verspürt man keinen Hunger mehr und fängt an, sich sehr wohl zu fühlen.

Freiwilliges Fasten bedeutet nämlich auch, Altes loszulassen und den Geist frei für Neues zu machen – nicht umsonst fasten viele Menschen auch über längere Zeiträume, um Ihren Geist für Neues frei zu machen. Und genau aus diesem Grund gibt es in den meisten Religionen Fastenzeiten, um durch bewussten Verzicht loszulassen und nach vorne zu schauen. Seien Sie also neugierig und offen.
 
Fastenzeitpunkt

Fasten ist nicht einfach, insbesondere, wenn Sie zum ersten Mal fasten und alles neu für Sie ist. Es ist deshalb wichtig, einen günstigen Zeitpunkt zu wählen, wenn Sie fasten möchten. Nicht günstig sind Zeiten, in denen viele essensträchtige Feiertage liegen. Ein Fastender als Besucher einer geselligen Einladung ist weder für den Fastenden selbst noch für die übrigen Freunde eine Bereicherung. Auch nicht günstig sind Reisen, denn während des Fastens findet eine Konzentration »nach innen« statt, so dass man nicht offen für neue Eindrücke von außen ist. Und besonders stressige Zeiten im Arbeitsleben sind ebenfalls für das Fasten ungeeignet.
Nehmen Sie deshalb am besten – falls Sie berufstätig sind – ein paar Urlaubstage, um sich ganz auf diese Phase konzentrieren zu können. Wenn Sie frei wählen können, legen Sie das Fasten in die wärmere Jahreszeit und suchen sich Tage aus, in denen keine Geburtstage, Einladungen, Besuche u.ä. geplant sind.

Wenn Sie mögen, sagen Sie Ihren Familienmitgliedern und Freunden Bescheid, dass Sie fasten und nicht erreichbar sind. Wenn Sie sich dadurch unter Leistungszwang gesetzt fühlen (»ich muss das schaffen«), dann sagen Sie nichts. Sie sind ja nicht verpflichtet, Telefonanrufe anzunehmen – Sie sind halt einfach nicht erreichbar, wenn Sie nicht möchten.

Bereiten Sie den Fastenzeitpunkt optimal vor – und seien Sie flexibel, falls Ihnen etwas dazwischen kommt. Es ist besser, einen ins Auge gefassten Zeitpunkt zu verschieben, als unter ungünstigen Bedingungen zu fasten.
 
Darmreinigung

Zu Beginn des Fastens steht immer eine gründliche Darmreinigung: Alles, was im Darm ist, muss raus. Stuhlreste, die nicht durch die Darmreinigung entfernt wurden, verbleiben dort sehr lange, weil kein Essenbrei »von oben« nachkommt und den Stuhl vor sich her zum Ausgang schiebt. Nach der Aufnahme der Nährstoffe (großteilig im Dünndarm) enthält der Stuhl nur noch Abfallstoffe, teilweise sogar Giftstoffe. Wenn diese unnötig lange auf die empfindliche Darmschleimhaut einwirken, können die Darmschleimhautzellen Schaden nehmen. Darüber hinaus verhindern Stuhlreste, dass die Hungergefühle nachlassen und können außerdem Kopfschmerzen hervorrufen. Somit trägt die sorgfältige Darmreinigung maßgeblich zum Durchhalten und zum Erfolg des Fastens bei.

Bereits am Vortag des Fastens sollten Sie nur noch leichte Kost zu sich nehmen, denn am Morgen des ersten Tages muss der gesamte Darminhalt geleert werden. Hierzu können Sie Glaubersalz in Wasser lösen und trinken – dieses schmeckt jedoch (gelinde ausgedrückt) ziemlich gewöhnungsbedürftig. Ich empfehle Ihnen FX Passagesalz aus der Apotheke, das einen wesentlich angenehmeren Geschmack hat. Nehmen Sie das Präparat nach Gebrauchsanleitung in Wasser gelöst ein und gehen dann nicht mehr aus dem Haus, denn spätestens nach einigen Stunden folgt eine heftige Darmentleerung.

Sollten Sie nach 3 – 4 Stunden keinen Stuhlgang gehabt haben, wiederholen Sie bitte die Einnahme.
 
Essen

Es gibt die verschiedensten Fastenmodelle: Angefangen vom totalen Nahrungsverzicht über das Fasten mit Brühe (Buchinger) bis hin zum Saftfasten, und manche Menschen bezeichnen auch schon den Verzicht von Genussmitteln als Fasten.

An dieser Stelle jedoch ist mit Fasten der absolute Verzicht von jeglichem Essen gemeint, gleich ob fest oder flüssig. Insbesondere dann, wenn der Darm völlig zur Ruhe kommt, kann sich der wohltuende Effekt des Fastens einstellen und – vor allem – beschwerdefrei werden, wenn Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten vorliegen.
 
Trinken

Das einzige Lebensmittel, das Sie verzehren dürfen – ja sogar müssen – ist Wasser. Selbstverständlich dürfen Sie mit dem Wasser Tee zubereiten (sehr dünnen Schwarztee oder Kräuter- oder Früchtetee), damit Sie hier ein kleines Geschmackserlebnis haben. Sie werden es merken: Es kann wirklich ein Erlebnis werden, immer wieder verschiedene Teesorten zu genießen – leisten Sie sich gute Bioprodukte und machen Sie sich den Geschmack ganz bewusst.

Manche Fastenanleitungen erlauben auch den Verzehr von Gemüsebrühe – ich rate jedoch, bei einer kurzen Fastendauer von einer Woche davon ab, denn auch Brühe kann Appetit auf mehr machen. Vor allem aber kann auch die Gemüsebrühe unverträgliche Bestandteile enthalten, und somit würde keine Beschwerdefreiheit erreicht werden können, wenn Sie Brühe trinken.

Alle anderen Getränke wie Obst- und Gemüsesäfte, oder gar Limonaden oder Colagetränke und natürlich auch Milch sind tabu. Der Genuss von alkoholischen Getränken ist selbstverständlich ebenfalls beim Fasten nicht angezeigt, und auch der Genuss von Kaffee ist nach Möglichkeit während des Fastens zu unterlassen. Zucker und Milch sind selbstverständlich wegzulassen, falls Sie sich eine Tasse dünnen Kaffee gönnen wollen. Beachten Sie aber unbedingt, dass auch Kaffee zu Irritationen des Verdauungssystems führen kann – besser ist es also auf jeden Fall, für diese Zeit gänzlich darauf zu verzichten.

Trinken Sie in jedem Falle genügend: 2-3 Liter Flüssigkeit sind mindestens erforderlich (im Sommer auch mehr), denn Sie nehmen während des Fastens keinerlei Flüssigkeit mit Nahrung auf. Um die Körperfunktionen (auch die Verdauung) aufrecht zu erhalten, ist Flüssigkeit in ausreichender Menge erforderlich. Fehlt die Flüssigkeit, werden Kopfschmerzen und verstärkte Stimmungsschwankungen auftreten. Dem können Sie mit einer ausreichenden Trinkmenge vorbeugen.

Hinweis: Insbesondere in den ersten Tagen, wenn sich der Körper noch nicht auf das Fasten eingestellt hat und Hungergefühle auftreten, können Sie diese mit Trinken bekämpfen.
 
Rauchen

Rauchen sollte während des Fastens tabu sein. Da das Rauchen jedoch eine Sucht ist, können Raucher – insbesondere starke Raucher – sicherlich nicht so einfach auf den Nikotinkonsum verzichten. Günstig wäre es also, wenn Sie sich das Rauchen möglichst schon im Vorfeld abgewöhnen könnten, um dann während des Fastens nicht mit den Entzugserscheinungen kämpfen zu müssen.

Unter Umständen ist die Bereitschaft zum Fasten auch ein guter Anlass, das Rauchverhalten zu überdenken und damit aufzuhören. In der Zeit des Fastens ist der Körper außerdem besonders empfindlich, und somit ist jede Zigarette doppelt ungesund.

Sollten Sie derzeit nicht in der Lage sein, das Rauchen ganz aufzugeben, wäre es günstig, wenn Sie den Konsum zumindest so weit wie möglich einschränken, denn der Körper soll Schadstoffe abgeben und nicht aufnehmen. Außerdem fördert das Rauchen eine verstärke Darmperistaltik (Darmbewegungen), die u.U. zu Verdauungsbeschwerden führen können – Verdauungsbeschwerden, die Sie eigentlich loswerden wollen.
 
Abführen

Nicht nur bei der Darmreinigung zur Vorbereitung, auch während des Fastens wird in den meisten Fällen ab und an eine »Nachhilfe« zum Stuhlgang erforderlich werden, denn wenn Sie nichts essen, werden Sie nur sehr wenig Stuhlgang haben. Der Stuhl besteht nicht nur aus Gegessenem, sondern zu einem nicht unbeträchtlichen Teil auch aus abgestorbenen Blut- und Schleimhautzellen, aus abgestorbenen Darmbakterien und anderen Stoffwechselabfällen, und diese nun insgesamt kleineren Mengen müssen auch entfernt werden. Wenn Sie nicht mindestens alle zwei Tage wenigstens ein wenig spontanen Stuhlgang haben, trinken Sie einige Tassen Grünen Hafertee aus dem Reformhaus, um die Darmtätigkeit anzuregen. Sie können auch mit einer kleineren Menge FX Passagesalz »nachhelfen«.

Bitte nehmen Sie keinesfalls Abführmittel ein, denn diese schädigen die nun »bloßliegende« Darmschleimhaut und können zu starken Bauchschmerzen führen. Falls der Tee oder das Passagesalz nicht wirken, können Geübte einen Einlauf machen oder Sie besorgen sich aus der Apotheke eine salinisch wirkende Darmspülung, die nicht nur den Enddarm reinigt, sondern auch die Darmperistaltik anregt und so zu Stuhlgang führt.

Vor allem aber trinken Sie ausreichend, denn mit der Flüssigkeit wird auch der Darm gespült und gereinigt und die geringen Stuhlmengen verdünnt, so dass sie sich nicht festsetzen können.
 
Körperliches

Es gibt ein paar Dinge, die beim Fasten unangenehm sein können, die aber durchaus erträglich sind, wenn Sie sich darauf einstellen.

Die meisten Menschen frieren beim Fasten – das ist normal, denn der Körper benötigt Energie, um warm zu bleiben. Und die aus der Nahrung gewonnene Energie fehlt jetzt, die Energie für alle Körperfunktionen muss nun aus der »Masse« gewonnen werden. Und da der Köper diese Masse möglichst nicht anzapfen will, werden die Köperfunktionen so weit wie möglich gedrosselt. Wärmeerzeugung gehört nicht unbedingt zu den »Überlebens«-Funktionen, deshalb sinkt die Köpertemperatur ein wenig ab – mit der Folge, dass man friert.

Falls Sie nicht ohnehin schon den Fastenzeitpunkt in die wärmere Jahreszeit gelegt haben, sollten Sie sich jetzt Wärme von außen zuführen: Es bieten sich neben warmer Kleidung und Decken auch eine Wärmflasche oder ein Körner- oder Kirschkernkissen an. Darüber hinaus helfen warme Getränke. Brühen Sie sich also einen frischen heißen Tee auf und vermeiden Sie das Trinken von kaltem Tee oder Wasser.

Auch eine heiße Dusche oder Badewanne oder ein Saunabesuch sind hilfreich und wärmen nicht nur, sondern tun auch der Seele gut.

Eine weitere »Nebenwirkung« des Fastens kann Körper- und/oder Mundgeruch sein. Beim Fasten werden Schlacken und Giftstoffe ausgeschieden – ein wunderbarer Reinigungseffekt für den Körper. Die Ausscheidung geschieht zu einem großen Teil über die Atmung, die Schleimhäute und auch über den Schweiß. Und diese alten Stoffe riechen nicht unbedingt gut.

Somit ist beim Fasten eine intensive Körperreinigung und Mundhygiene erforderlich. Nehmen Sie sich, wenn es sich nicht vermeiden lässt, dass Sie arbeiten gehen müssen, unbedingt Wasch- und Zahnputzzeug und einen Deostift mit, um sich zwischendurch ab und an frisch zu machen. Lutschbonbons verbieten sich, aber ab und an mit Mundwasser gurgeln ist eine gute Lösung.

Schauen Sie sich während des Fastens Ihre Zunge im Spiegel an: Sie wird anfangs dick und durchgehend belegt sein. Dies ist ein Zeichen der Reinigung. Je länger Sie fasten, desto weniger Belag zeigt Ihre Zunge. Sie können sich übrigens einen Zungenreiniger (Zungenschaber) aus der Drogerie besorgen, um die unangenehmen Beläge zu entfernen.

Es kann auch vorkommen, dass Sie eventuell Probleme mit dem Kreislauf bekommen. Alle Körperfunktionen laufen während des Fastens auf Sparflamme. Nicht nur der Blutdruck ist niedriger als gewohnt, auch der Blutzuckerspiegel pendelt auf einem geringeren Niveau – das alles kann dazu führen, dass Ihnen vielleicht beim Aufstehen leicht schwindelig werden kann. Dem können Sie aber mit leichten gymnastischen Übungen im Bett, viel Bewegung tagsüber – vor allem an der frischen Luft – und mit einer gut ausreichenden Trinkmenge vorbeugen.

Bei längeren Fastenzeiten wäre zu beachten, dass Vitamine, die sonst mit der Nahrung aufgenommen werden, nicht unbegrenzt gespeichert werden können und einige sogar täglich zugeführt werden müssten. Somit müsste bei Fastenzeiten von mehreren Wochen der Gefahr von Mangelerscheinungen mit Nahrungsergänzungsmitteln vorgebeugt werden. Bei einer kürzeren Dauer ist dies jedoch nicht erforderlich – ein nur kurz unterbrochener Nachschub von Vitaminen und Mineralstoffen ist nicht gefährlich und kann vom Körper kompensiert werden.

Bei der Einnahme von Ergänzungspräparaten ist außerdem die Gefahr gegeben, dass Ihr Verdauungssystem auf bestimmte Inhaltsstoffe reagiert, weil diese für Sie unverträglich sind – also ist hiervon auf jeden Fall abzuraten, wenn Sie das Fasten zur Einleitung einer Karenzzeit oder Suchdiät durchführen.
 
Bewegung und Sport

Während des Fastens ist es besonders wichtig, sich zu bewegen und die Muskulatur zu trainieren. Wenn keine Nahrung aufgenommen wird, greift der Körper auf die Reserven zurück – und dies sind nicht nur die Fettdepots, sondern auch die Eiweißreserven aus den Muskeln. Diesem Abbau der Muskulatur (Katabolie) kann mit einem maßvollen Training entgegengewirkt werden. Machen Sie alles, was Ihnen Spaß macht: Spazierengehen, leichtes Lauftraining, Schwimmen, Radfahren, oder, oder, oder. Auch ein moderates Krafttraining im Sportstudio ist geeignet, die Leistungsfähigkeit der Muskulatur zu erhalten.

Leistungs- und Ausdauersport hingegen ist derzeit nicht angesagt. Die Leistungsfähigkeit des Körpers ist merklich vermindert – nehmen Sie diese Signale Ihres Körpers wahr und akzeptieren Sie, in diesen Tagen alles ein wenig langsamer anzugehen.
 
Dauer

Viele Menschen fasten mehrere Wochen – teilweise sogar bis zu oder 6 Wochen – nicht nur um den Körper zu reinigen zu entschlacken, sondern sie verzichten auch auf Nahrung, um den Geist frei zu machen für neue Perspektiven.

Die oben erwähnte Reinigung ist ein wunderbarer »Nebeneffekt«, wenn Sie zur Vorbereitung Ihrer Karenz ein paar Tage fasten möchten/können. Eine lange Zeitspanne von mehreren Wochen ist natürlich viel zu schwer und zur Einleitung der Karenz auch gar nicht erforderlich.

Hier soll das Fasten genutzt werden, um den Darm zu leeren und zu reinigen und dem Verdauungssystem die Gelegenheit zu geben, nicht mehr mit Irritationen, Schmerzen, Blähungen und Durchfällen auf Nahrungsbestandteile zu reagieren, die unverträglich sind.

Somit ist für die Einleitung einer Karenz ein Zeitrahmen von etwa 4-7 Tagen ausreichend. Fasten Sie so lange, bis Sie mindestens 2-3 Tage absolut beschwerdefrei sind. Danach fahren Sie mit dem Fastenbrechen fort. Bitte vermeiden Sie dabei auf jeden Fall einen übermäßigen Verzehr von Nahrungsmitteln, auf die Sie jetzt vielleicht gesteigerten Appetit haben, denn dann wäre der Erfolg des Fastens komplett zunichte gemacht.
 
Fastenbrechen

Das »Fastenbrechen« ist etwas ganz Feierliches und Bewusstes: Nach der Zeit des Verzichts wird die erste Nahrung zu sich genommen, der Mensch darf nun das erste Lebensmittel verzehren, und das Verdauungssystem muss sich wieder umstellen.

Meistens beginnt die Rückkehr zum Essen mit einem schönen, duftenden und leckeren Apfel – von dem man oft sogar nur die Hälfte schafft. Mit allen Sinnen genießt man die Frucht, schaut, fühlt, riecht und schmeckt genüsslich.

Bei Verdacht auf eine Laktose-Intoleranz wäre dies eine gute Wahl – jedoch eher ungeeignet bei einer Fruktose-, Sorbit- oder auch einer Oligosaccharid-Intoleranz. Wählen Sie deshalb zum Fastenbrechen immer ein Lebensmittel – bestenfalls eine frische Frucht oder ein Gemüse, das mit großer Sicherheit keine Stoffe enthält, die bei Ihrer Unverträglichkeit nicht toleriert werden.

Bauen Sie nun nach und nach ganz vorsichtig in kleinen Mengen die Nahrungsaufnahme wieder auf. Vermeiden Sie auf jeden Fall den Verzehr von größeren Nahrungsmittelmengen, denn auch schon die ungewohnte Überlastung des Verdauungssystems kann sofort wieder zu Beschwerden führen. Fahren Sie nun fort, wie im Beitrag »Karenz« beschrieben.
Trinken Sie auf jeden Fall weiterhin genügend, wobei die oben beschriebene Auswahl der Getränke unverändert bestehen bleibt.
 
Alternative Fastenarten

Es können und müssen aber nicht immer undzwangsläufig mehrere Tage am Stück sein, dass man auf Nahrung verzichtet. Es gibt auch die Möglichkeit des sogenannten »intermittierenden Fastens«. Hierbei kann man entweder in regelmäßigen Abständen jeweils nur einen einzigen Tag fasten, ober aber sogar auch nur für einige Stunden am Tag.

Wenn man sich für das tageweise Fasten entscheidet, kann dies beispielsweise jeweils ein bestimmter Wochentag oder für einen begrenzten Zeitraum auch ein Fastentag zwischen jeweils zwei bis drei oder auch vier Tagen mit Nahrungsaufnahme sein. Es ist aber auch möglich, sich für einige Stunden Nahrungskarenz an bestimmten Tagen zu entscheiden. Dann sollte die Karenzzeit aber mindestens 14 – 20 Stunden betragen – die »normale« Schlafenszeit reicht also nicht aus.

Das intermittierende Fasten eignet sich u.a. für Menschen, die beispielsweise während der Arbeitszeiten nicht fasten können oder wollen. Auch wenn diese Fastenform nicht ganz so wirksam ist wie ein mehrtätiges Fasten, so bietet es trotz allem einem durch Überfluss überlasteten Darm jeweils eine kurze Erholungspause.

Alternativ stehen aber auch Fastenarten zur Verfügung, bei denen nur auf bestimmte Lebensmittelt verzichtet wird. Hier ist u.a. das »Basenfasten« zu nennen, bei dem säurebildende Lebensmittel wie Fleisch, Getreide und Milchprodukte gemieden und hauptsächlich basenbildende Produkte wie Gemüse und Obst verzehrt werden.

Das Saftfasten oder das Fasten nach Buchinger stellen unter vielen anderen zwei weitere Formen des Fastens dar, bei denen nicht vollständig auf Nahrung verzichtet wird, sondern ganz bestimmte Lebensmittel bevorzugt werden, um die Gesundheit zu fördern. Diese hier alle aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Beitrag sprengen. Bitte informieren Sie sich bei Bedarf in der entsprechenden Literatur.
 
Was Fasten nicht kann

Viele Menschen denken, dass das Fasten eine gute Möglichkeit ist, überschüssiges Gewicht abzubauen. Ja, es stimmt: Beim Fasten verliert man ordentlich und rasch Gewicht – aber das kommt mindestens ebenso schnell wieder zurück. Für eine dauerhafte Gewichtsabnahme ist das Fasten deshalb eher ungeeignet.

Spätestens am zweiten Tag des Fastens schaltet unser Organismus, der trotz unserer hochentwickelten Zivilisation und der Gewöhnung an den Überfluss noch nach ganz alten Mustern arbeitet, auf Sparflamme: In Notzeiten müssen die vorhandenen Ressourcen zusammengehalten werden, denn es könnte ja sein, dass tagelang kein Nachschub zur Verfügung stehen wird. Zwar wird aufgrund des fehlenden Salznachschubs sofort viel Wasser ausgeschieden (was sich in einigen ganz schnellen Kilos auf der Waage bemerkbar macht), aber dann wird verteidigt, was »auf den Rippen« ist – wer weiß, wie lange man damit auskommen muss. Der Körper fährt nun das Sparprogramm hoch und den Verbrauch herunter: Der Grundumsatz wird erniedrigt, indem die Köpertemperatur gesenkt und alle Stoffwechselvorgänge weitestgehend reduziert werden.

Nach dem Fastenbrechen behält der Organismus diese Sparsamkeit noch einige Tage bei, was dazu führt, dass die nun verzehrte Nahrung besonders gut verwertet wird und der Körper ja auch nicht so viel Energie verbraucht. Erst nach mehreren Tagen wird ganz langsam wieder zum Normalverbrauch zurückgekehrt. Bis dahin allerdings sind meistens all die Kilos, die man zuvor verloren hat, schon wieder auf der Waage sichtbar. Vor allem aber wird sofort wieder Wasser ins Gewebe eingelagert – mit einem enttäuschenden Ergebnis, wenn man gemeint hat, dass das Fasten gut zur Gewichtsabnahme geeignet sei.

Natürlich können Sie mit längerem Fasten eine gewisse Gewichtsabnahme erzielen, vor allem, wenn Sie im Anschluss besonders diszipliniert essen – aber eine Gewichtsabnahme ist ja hier nicht das Ziel, sondern die Vorbereitung zu einer Karenz und/oder Suchdiät, um erfolgreich zu ermitteln, welche Nahrungsmittel für Sie unverträglich sind und welche Sie ohne Probleme vertragen.

Fasten ist ein sehr interessantes Thema – ganze Bücher wurden darüber geschrieben. Aber auch im Internet finden Sie viel über das (Heil-) Fasten. Hier ist ein lesenswerter Link: www.heilfastenkur.de

 
Beratung

Gerne biete ich Ihnen eine individuelle Beratung an – auf Wunsch auch telefonisch oder per Zoom oder Skype.
Bitte informieren Sie sich unter dem Menüpunkt »Praxis«.





Lesen Sie auch folgende Beträge:
• Behandlungsgrundsätze bei Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten
• Karenz
• Darmreinigung

nach oben