Letzte Aktualisierung: 20.12.2017

Auswertung der Studie

zur Ermittlung der Wirksamkeit von Laktase-Präparaten
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Diese Studie wurde in zwei aufeinander folgenden Zeiträumen (Oktober 2010 – Januar 2011 und anschließend bis Juni 2012) durchgeführt.

Diese Auswertung umfasst beide Teile, die jeweils entsprechend gekennzeichnet sind.

Zweck der Studie

Laktose-Intoleranz ist der von der Natur vorgesehene Normalfall, und in den meisten – vor allem südlichen – Ländern ist der Großteil der erwachsenen Menschen laktoseintolerant. In diesen Ländern werden keine Milch und Milchprodukte verzehrt, einfach weil die Menschen sie nicht vertragen. Lediglich gut gesäuerte Milchprodukte werden in kleinerem Rahmen in den Speiseplan eingebaut, denn hier ist der Milchzuckergehalt nur noch verschwindend gering.

Wegen einer Genveränderung vertragen jedoch bei uns in Nordeuropa und in Nordamerika die meisten Menschen den Milchzucker, weshalb hier Milch und Milchprodukte einen wesentlichen Bestandteil unserer Nahrung darstellen. Die Milchbauern und die Milch verarbeitende Industrie haben eine starke Lobby, und das Verbraucherministerium kümmert sich darum, dass es den Milchbauern an nichts mangelt. Immer neue Märkte werden erschlossen, um Milchseen und Butterberge abzubauen und immer »neue« Milchprodukte werden »erfunden«. Teile der Milch werden in den verschiedensten Nahrungsmitteln verarbeitet, und u.a. billiges Milcheiweiß wird in Wurst verarbeitet oder aber Laktose vielen Nahrungsmitteln beigegeben, bei denen wir einen Laktosegehalt gar nicht vermuten würden.

Nicht nur durch diese Überschwemmung mit Laktose erkennen auch hier bei uns immer mehr Menschen ihre Milchzucker-Unverträglichkeit, denn auch hier sind etwa 15 – 20% laktoseintolerant. Die Nahrungsmittel-Industrie erkennt diese Personen als einen neuen, Gewinn versprechenden Markt. Als laktosefrei deklarierte Nahrungsmittel und sogar laktosefreie Milchprodukte – natürlich sehr viel teurer als »normale« Milch – finden einen immer größeren Abnehmerkreis, denn es wird gebetsmühlenartig verkündet, dass Milch ja so gesund und es wegen der drohenden Osteoporose unerlässlich sei, Milchprodukte zu verzehren. Und obwohl die Menschen in den südlichen Ländern bei ausreichender Ernährung gesund sind und auch ohne Milch nicht häufiger an Osteoporose leiden als wir, wird trotzdem an diesem Postulat festgehalten, das insbesondere die Milch verarbeitende Industrie benutzt, um den Absatz der eigenen Produkte zu steigern.

Die Beschwerden nehmen zu – und wenn sich an unseren Nahrungsmitteln nichts ändert, sind die Betroffenen gezwungen, entweder vollkommen konsequent auf laktosefreie Nahrung zu achten, oder – zumindest im Notfall – wirksame Enzym-Präparate zur Hand zu haben, um die laktosehaltigen Nahrungsmittel so verdauen zu können, dass keine Beschwerden auftreten.

Ob die Laktase-Präparate, die in Apotheken, Drogerien und Reformhäusern in reichhaltiger Auswahl angeboten werden, die versprochene »absolute Beschwerdefreiheit« bei »uneingeschränktem Milchgenuss« einhalten, sollte diese Studie ermitteln.
 
Durchführungszeitraum und -art

Die Studie wurde zuerst in der Zeit vom 15.11.2010 bis zum 31.1.2011 durchgeführt und anschließend ausgewertet. Wegen des großen Interesses wurde die Studie danach noch einmal für anderthalb Jahre bis zum 30.6.2012 freigegeben und die Ergebnisse gesammelt.
Die Teilnehmer waren aufgefordert, über die Website www.dorispaas.de 38 Fragen durch Anklicken beantworten, wobei eine Stimmigkeitsprüfung diejenigen Fragen ausblendete, die durch die vorherige Antwort nicht mehr sinnvoll waren. Bei einigen Fragen wurden Antworten vorgegeben, bei anderen war die Eingabe von freien Textantworten möglich und erwünscht.
 
Teilnehmer

Anzahl der Teilnehmer
Im ersten Durchgang der Studie haben sich 157 Personen beteiligt. 154 gaben an, laktoseintolerant zu sein, 3 nicht.
Im zweiten Durchgang beteiligten sich weitere 292 Personen, von denen 259 angaben, laktoseintolerant zu sein und 33 nicht.
Für die Auswertung wurden jeweils nur die Antworten der Teilnehmer mit Laktose-Intoleranz verwertet.

Altersprofil
1% (4%) der Teilnehmer ist 0-15 Jahre
21% (22%) der Teilnehmer sind 16-25 Jahre
36% (24%) der Teilnehmer sind 26-35 Jahre
26% (26%) der Teilnehmer sind 36-45 Jahre
12% (20%) der Teilnehmer sind 46-60 Jahre
3% (3%) der Teilnehmer sind 61-75 Jahre
1% (1%) der Teilnehmer ist älter als 75 Jahre alt



Die vor den Klammern angegebene Zahl bezieht sich auf den ersten Studiendurchgang, die in den Klammern auf den zweiten Studiendurchgang. Die Altersverteilung bei beiden Durchgängen ist also ungefähr vergleichbar.

Ernährung der Teilnehmer
Fast alle Teilnehmer aus dem ersten Durchgang ernähren sich grundsätzlich (26%), bis auf wenige Ausnahmen (29%) oder zumindest meistens (40%) laktosefrei, nur 5% achten bei ihrer Ernährung nicht auf einen Laktosegehalt. Dies bedeutet, dass 95% der Betroffenen sich anschaut, was sie essen.
Bei der Folgestudie sah die Bilanz folgendermaßen aus: 19% ernähren sich grundsätzlich, 25% bis auf wenige Ausnahmen, 46% meistens und 10% überhaupt nicht laktosefrei. D.h. insgesamt achten 90% darauf, was sie essen – ein etwas schlechteres Ergebnis als im ersten Durchgang.




Bewertung des Leidensdrucks durch die Laktose-Intoleranz
42% der Befragten empfinden den Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel ab und an als schmerzhaft, 30% haben sich mit der Laktose-Intoleranz abgefunden, 24% leiden häufig darunter und 4% fühlen sich richtig krank.
Bei der zweiten Auswertung gaben 38% der Befragten an, den Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel ab und an als schmerzhaft zu empfinden, 18% haben sich mit der Laktose-Intoleranz abgefunden, 37% leiden häufig darunter und 7% fühlen sich richtig krank. Somit scheint der Leidensdruck insgesamt etwas höher geworden zu sein.


 
Laktase-Präparate

Nutzung von Laktase-Präparaten
Die erste Befragung ergab, dass 74% der Befragten derzeit Laktase-Präparate benutzen, 26% nicht. Von den Befragten, die heute keine Präparate (mehr) benutzen, haben 52% die Einnahme wieder eingestellt, davon 47% wegen des Ausbleibens einer Wirkung, 18% wegen Nebenwirkungen, 18% wegen der hohen Kosten, 6% wegen der Folgen bei Vergessen und 12% aus sonstigen Gründen. 48% haben noch nie Laktase-Präparate benutzt.
Bei der zweiten Befragung gaben 63% an, derzeit Laktase-Präparate zu verwenden, 37% nicht. Von diesen haben 5% haben die Einnahme wieder eingestellt, davon 16% wegen Nebenwirkungen, 3% wegen der hohen Kosten und 5% aus sonstigen Gründen. 71% haben noch nie Laktase-Präparate benutzt.
Somit kann eine recht deutliche Entwicklung hin zu mehr Achtsamkeit bei der Auswahl der Lebensmittel (laktosefrei) beobachtet werden. Möglicherweise ist vielleicht auch das größer werdende Angebot an laktosefreien Lebenmitteln und Milchprodukten mit für diesen Trend verantwortlich. Andererseits scheinen die fallenden Preise der Laktase-Präparate nun nicht mehr so häufig als Grund ins Feld geführt zu werden, von einem Gebrauch Abstand zu nehmen.

Bevorzugte Darreichungsform
58% der Verwender von Laktase-Präparaten bevorzugten in der ersten Befragung Kapseln, 20% Tabletten, 16% Kautabletten und 6% Pulver als Darreichungsform.
In der zweiten Befragung benutzten 49% der Verwender von Laktase-Präparaten Kapseln, 28% Tabletten, 16% Kautabletten und 7% Pulver – im Verhältnis also wenig verändert.



Einhaltung von Einnahmevorschriften
So gut wie alle Teilnehmer des ersten Durchgangs nahmen das Präparat vorschriftsmäßig vor der Mahlzeit oder mit dem ersten Bissen ein, wobei etwa 30% der Befragten nicht über die Hitzeempfindlichkeit von Laktase informiert waren.
Auch fast alle Teilnehmer (99%) des zweiten Durchgangs nehmen die Präparate vorschriftsmäßig ein und nur noch 16% der Befragten achten nicht auf die Temperatur der mit Laktase zusammen verzehrten Speisen.

Zu welchen Gelegenheiten werden die Präparate eingenommen
Die meisten Anwender nehmen das Präparat nur, wenn sie glauben oder wissen, dass eine Mahlzeit Laktose enthält – dies war beim ersten und zweiten Durchgang identisch

Bevorzugte Wirkstoffkonzentration
Die bevorzugten Wirkstoffkonzentrationen sind 3000, 3300 und 9000 FCC-Einheiten – dies entspricht den gängigsten, auf dem Markt angebotenen Präparaten.
Beim zweiten Durchgang ist jedoch eine Verschiebung hin zu höheren Wirkstoffkonzentrationen zu beobachten – was auch der Entwicklung der erhältlichen Präparate entspricht.
 
Wirksamkeit

Wirksamkeit
49% der Anwender des ersten Durchgangs berichteten, dass Laktase-Präparate etwas helfen, 46% dass sie sehr gut helfen und 5% bemerkten keinerlei Wirksamkeit. Unter Berücksichtigung derjenigen, die in der Vergangenheit Laktase-Präparate eingenommen haben, dies aber aufgrund der ausgebliebenen Wirkung nun nicht mehr tun, ergab sich insgesamt für 93% eine Wirksamkeit.
Im zweiten Durchgang wird die Wirksamkeit der Laktase von 37% der Befragten als sehr gut bzw. gut (55%) bewertet.


 
Nebenwirkungen

Häufigkeit von Nebenwirkungen
Im ersten Durchgang bemerkte der weitaus überwiegende Teil der Befragten (82%), die Laktase-Präparate einnahmen, keine Nebenwirkungen, nur 18% berichteten, dass Nebenwirkungen auftraten. Rechnet man die Personen hinzu, die die Einnahme wegen unerwünschter Nebenwirkungen in der Vergangenheit eingestellt hatten, so ergab sich ein Verhältnis von 79% ohne und 21% mit Nebenwirkungen.
Im zweiten Durchgang sahen die Zahlen folgendermaßen aus: 70% verspüren keine Nebenwirkungen, 30% manchmal (22%) oder immer bzw. häufig (8%). Somit scheint die Verträglichkeit nun etwas schlechter bewertet zu werden.




Art der Nebenwirkungen
Folgenden Nebenwirkungen wurden sowohl beim ersten als auch beim zweiten Durchgang mit der Einnahme des Laktase-Präparates in Verbindung gebracht: Durchfall, Blähungen, Bauchgrummeln, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Verstopfung und Sodbrennen.

Auftreten von Nebenwirkungen in Zusammenhang mit der Einnahmehäufigkeit
Bei der ersten Befragung traten jeweils bei 41% die beschriebenen Nebenwirkungen bereits nach einer einzigen Einnahme bzw. nach der Einnahme einiger Dosen auf. 18% der Befragten beobachteten erst bei einer Einnahme über mehrere Tage Nebenwirkungen.
Bei der zweiten Befragung gaben nun 65% an, bereits nach einer einzigen Einnahme Nebenwirkungen zu bemerken, 24% nach einigen Dosen und 10% erst, wenn sie die Präparate über mehrere Tage eingenommen haben.

Nebenwirkungen bei zusätzlichen Darmerkrankungen, Unverträglichkeiten, Allergien oder Reizdarm-Syndrom
Im ersten Durchgang wurden bei gleichzeitigem Vorliegen einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) zu 100% Nebenwirkungen registriert, wobei die Teilnahme der Befragten mit CED zu gering war (2), um als repräsentativ gelten zu können. Weder eine zusätzliche Zöliakie-Erkrankung noch weitere Nahrungsmittel-Intoleranzen oder Allergien oder ein Reizdarm-Syndrom hatten einen Einfluss auf die Häufigkeit der Nebenwirkungen.
Im zweiten Durchgang gab es mehr Teilnehmer mit CED (13), so dass sich nun ein etwas objektiveres Bild ergeben hat: Somit scheinen CED offensichtlich ebenso wie Zöliakie, Allergien und weitere Nahrungsmittel-Intoleranzen keinen Einfluss auf die Häufigkeit von Nebenwirkungen haben.

Zusammenhang von Nebenwirkungen und Wirkstoffkonzentration
Es konnte kein direkter Zusammenhang zwischen der Wirkstoffkonzentration und der Häufigkeit von Nebenwirkungen festegestellt werden. Bei Einnahme von Präparaten mit den höchsten Konzentrationen (25.000 und 36.000 FCC-Einheiten) traten bei keinem Anwender Nebenwirkungen auf, die wenigsten bei den Benutzern von Präparaten mit 2.000 und 3.000 bis 3.300 FCC-Einheiten. Hier fächerten sich die Rückmeldungen jedoch soweit auf, dass die Zahlen nicht mehr repräsentativ erscheinen.
Auch im zweiten Durchgang konnte kein wirklicher Zusammenhang zwischen Wirkstoffkonzentration und Häufigkeit von Nebenwirkungen hergestellt werden.

Zusammenhang zwischen Darreichungsform und Nebenwirkungen
Der Zusammenhang zwischen der Darreichungsform und der Häufigkeit von Nebenwirkungen stellte sich im ersten Durchgang folgendermaßen dar: In Bezug auf die Nebenwirkungen konnte eine Abhängigkeit von der Darreichungsform beobachtet werden: die weitaus größte Wahrscheinlichkeit (57%) von Nebenwirkungen trat bei Pulvern auf, gefolgt von 26% bei Tabletten und 22% bei Kautabletten. Am bekömmlichsten waren Kapseln mit lediglich 9%.
Beim zweiten Durchgang war die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Nebenwirkungen bei Tabletten mit 36% am größten, bei Kautabletten wurde sie mit 33% angegeben und bei Kapseln mit 28%. Diesmal schnitten allerdings die Pulver mit nur 9% Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen am besten ab.

Zusammenhang zwischen Zusatzstoffen und Nebenwirkungen
Folgende Zusatzstoffe sind in den Präparaten enthalten, über die die Befragten berichteten:

Zuckerstoffe: Dextrose/Glukose (Traubenzucker), Fruktose (Fruchtzucker), Isomaltulose, Sorbit/Sorbitol, Xylit/Xylitol
Farbstoffe: Titanoxyd (E171)
Trennmittel: Siliciumdioxid (Kieselsäure (E551))
Füllstoffe: Maltodextrin
Säureregulatoren: Dicalciumphosphat, Magnesiumcarbonat
Sonstige Zusatzstoffe: Inulin, Magnesiumstearat, gehärtetes Pflanzenfett
Kapselhülle: Gelatine

Bemerkenswert ist, dass selbst bei Präparaten, die Zucker- (Dextrose/Fruktose/Isomaltulose) und Zuckeraustauschstoffe (Sorbit, Xylit) enthalten, nicht mehr Nebenwirkungen verzeichnet wurden, als bei Präparaten ohne diese Zusätze.
Für Vegetarier ist es wichtig, bei Kapseln darauf zu achten, dass die Kapselhülle aus vegetarischem Material (sogenannten »Veggicaps«) besteht, oder aber eine andere Darreichungsform zu wählen.
 
Fazit

Aus der Studie ergibt sich folgendes Fazit:

Wirksamkeit
Laktase-Präparate haben im Allgemeinen eine recht hohe Wirksamkeit. Der weitaus überwiegende Teil der Anwender berichtete sowohl im ersten als auch im zweiten Betrachtungszeitraum, dass Laktase-Präparate etwas oder sehr gut helfen.

Nebenwirkungen
Es treten relativ wenige Nebenwirkungen auf, wobei die Nebenwirkungen den Symptomen der Laktose-Intoleranz gleichen, so dass nicht klar unterschieden werden kann, ob diese Beschwerden eine direkte Folge der Präparate oder eine Folge von Unterdosierung bzw. Nicht-Wirksamkeit der Laktase sind.
Es konnte kein direkter Zusammenhang zwischen erhöhtem Auftreten von Nebenwirkungen bei Vorliegen zusätzlicher Nahrungsmittel-Intoleranzen, Allergien, einem Reizdarm-Syndrom oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen hergestellt werden, so dass sich die Schlussfolgerung ergibt, dass auch zusätzliche Belastungen keine erhöhte Quote von Nebenwirkungen bewirken.
Es war kein direkter Zusammenhang zwischen Zusatzstoffen und Nebenwirkungen ersichtlich.

Darreichungsformen
Die beliebteste Darreichungsform sind Kapseln, der gebräuchlichste Wirkstoffgehalt 3000 – 9000 FCC-Einheiten, wobei ein deutlicher Trend zu Präparaten mit höheren Dosierungen zu beobachten ist. Es ergab sich ein quantitativer Unterschied in Bezug auf Nebenwirkungen: Kapseln und – im zweiten Durchgang auch Pulver – scheinen am verträglichsten zu sein, Kautabletten und insbesondere Tabletten haben die meisten Nebenwirkungen. Ob diese dem Präparat oder einer schlechteren Wirksamkeit durch die ungenügendere Verteilung des Enzyms im Nahrungsbrei geschuldet sind, ist nicht feststellbar. Rückmeldungen an mich unabhängig von dieser Studie ergaben jedoch, dass die die generelle Wirksamkeit von Tabletten oder Kautabletten durch das besonders gründliche Zerkauen gesteigert werden kann.

Berechtigung von Laktase-Präparaten
Die Mehrzahl der Befragten (70% – im zweiten Durchgang sogar 82%) empfindet einen mehr oder weniger großen Leidensdruck und die Laktose-Intoleranz als Verzicht, der sich durch den Laktosegehalt vieler Nahrungsmittel ergibt. Deshalb ist es wünschenswert, dass mit den Laktase-Präparaten eine wirksame Hilfe zur Verfügung steht.
Der weitaus größere Teil der Teilnehmer achtet jedoch trotz allem überwiegend auf den Laktose-Gehalt der Ernährung. Auch in diesem Zusammenhang sollte also der geringe Anteil von Nebenwirkungen gesehen werden.
Der von den Präparate-Herstellern beworbene »uneingeschränkte und beschwerdefreie Verzehr von Milchprodukten« kann nicht bestätigt werden, und 82% der Befragten verlassen sich nicht auf diese Werbeaussagen.



Trotzdem stellen Laktase-Präparate bei korrekter Einnahme und normalerweise laktosekontrollierter Ernährung eine effektive Hilfe in den Situationen dar, in denen die Einhaltung einer laktosefreien Mahlzeit ausnahmsweise nicht möglich ist.

Persönliches Fazit
Als mein persönliches Fazit möchte ich anführen, dass ich beim ersten Durchgang ein solches Ergebnis nicht erwartet hatte. Ich war angenehm überrascht, dass sich aus der Studie ergeben hatte, dass Laktase-Präparate einen hohen Wirkungsgrad und relativ wenige Nebenwirkungen haben. Dies hat sich dann in dem wesentlich längeren zweiten Befragungszeitraum mit einer deutlich größeren Teilnehmeranzahl nur bestätigen können.
Natürlich wäre es eine ideale Lösung, wenn die Hersteller industriell bearbeiteter Nahrungsmittel den Produkten keinen Milchzucker zusetzen würden, so wie dies in Ländern mit einem hohen Anteil laktoseintoleranter Menschen der Fall ist. Aber unglücklicherweise scheint dies in naher Zukunft wohl immer noch (m)ein Wunschtraum zu bleiben.
Somit ist es gut, dass es wirksame Laktase-Präparate gibt und dass an deren Weiterentwicklung erfreulicherweise immer weiter gearbeitet wird. Die Erhöhung des Wirkstoffgehalts von ursprünglich 1.000 FCC-Einheiten auf jetzt schon 12.000 FCC-Einheiten (in der Dosierungsanleitung von Pulvern sogar noch mehr) scheint mir hier ein vielversprechender Weg zu sein.
 
Dank

Alle Teilnehmer der Studie haben sich die Zeit genommen, die Fragen zu beantworten und dabei auch viel Persönliches von sich preisgegeben. Wie Sie feststellen konnten, habe ich hier keinerlei individuelle Rückmeldungen bewertet oder veröffentlicht, auch habe ich keine Präparate-Namen oder -Hersteller genannt. Sämtliche Ergebnisse wurden aufgrund statistischer Zusammenfassungen gewonnen.
Ich hoffe, dass ich dank Ihrer Antworten eine allgemeine Bewertung und Beurteilung für Sie und für viele andere Interessierte bereitstellen konnte, die bei der Entscheidung für oder gegen die Anwendung von Laktase-Präparaten helfen wird. Für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung möchte ich mich ganz herzlich bedanken.

Ihre Doris Paas
 
Abschluss der Studie

Durch die beiden Durchgänge der Studie ergab sich insgesamt ein Befragungszeitraum von fast 20 Monaten – und mit insgesamt 416 Teilnehmern eine gute Möglichkeit, repräsentative Ergebnisse zu erzielen.
Aus diesem Grund wird diese Studie nun beendet, da sich die Ergebnisse in ihrer Tendenz nicht geändert haben. Selbst wenn die Entwicklung der Laktase-Präparate sicherlich weiter gehen wird, bin ich überzeugt, dass sich an der Wirksamkeit ebenso wie an der Häufigkeit von Nebenwirkungen nichts Entscheidendes ändern wird.
Ein ganz anderes Problem stellen die seit etwa dem Jahr 2011 auf den Markt drängenden probiotischen Präparate dar, deren Hersteller angeben, dass die Einnahme dieser Mittel den ungehemmten Verzehr von laktosehaltigen Milchprodukten ermöglichen würden, ohne dass noch Laktase verwendet werden müsse. Ob diese Aussage Bestand hat, möchte ich in einer weiteren Studie ermitteln. Hier gelangen Sie zu der Studie.




 
Wenn Sie mehr über Laktase-Präparate wissen möchten, gelangen Sie hier zu den »Allgemeinen Hinweisen zu Laktase-Präparaten«

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