Dr. Axel Vogelreuter: 
                                    
                                    Nahrungsmittelunverträglichkeiten
                                    
                                    
                                    
                                    Meine persönliche Bewertung: 
                                    
                                    
                                    
                                    
                                    Exzellente Informationen für Fachleute
                                    
                             
                            
                         
                        
                        Auf den ersten Blick mag es irritieren: Kann ein Apotheker wirklich erschöpfend 
                        über Nahrungsmittelunverträglichkeiten informieren? Der zweite Blick, 
                        also der Blick ins gleichnamige Buch, beantwortet diese Frage mit einem eindeutigen 
                        »Ja«. Zumindest gilt dies für den auf dem Rückentext ausgelobten 
                        Adressatenkreis – für Fachleute wie Berater, Begleiter und Therapeuten, 
                        also für Leser, die bereits umfangreiches Vorwissen mitbringen und sich vor 
                        allem in der durchgängig gebrauchten Verwendung der Fachausdrücke auskennen.
                        
                        
                        Sehr ausführlich informiert Axel Vogelreuter über Prävalenz, 
                        Ätiologie, Klinik, Diagnostik und Therapie der vier bedeutendsten 
                        Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten Laktose-, Fruktose-, Histamin-Intoleranz 
                        und Zöliakie. Während der Laktose-Intoleranz und Fruktosemalabsorption 
                        etwas weniger Raum eingeräumt werden, liegt der seitenmäßige 
                        Schwerpunkt eher auf der Histamin-Intoleranz und der Zöliakie – wohl 
                        aus dem nachvollziehbaren Grund, dass die beiden Letztgenannten unbekannter sind 
                        und damit mehr Beleuchtung benötigen. Weitere Unverträglichkeiten und 
                        Komorbiditäten werden am Rande gestreift.
                        
                        
                        Ein exzellent durchdachter Anamnesebogen (den es mitsamt einer Auswertungsschablone 
                        auch auf der zugehörigen Website zum Download gibt) rundet das Buch ab und 
                        qualifiziert es zu einem unverzichtbaren diagnostischen Hilfsmittel. Darüber 
                        hinaus nutzt das sehr umfassende Schlagwortregister zusätzlich als hervorragend 
                        geeignetes Nachschlagewerk.
                        
                        
                        Aus meiner persönlichen Sicht (Betroffene UND Beraterin) würde ich mir 
                        allerdings ein wenig mehr zum Thema »Therapie« wünschen. Dieser 
                        Bereich ist für die jeweiligen Intoleranzen nur angerissen. Für den 
                        Diagnostiker mag dies ausreichen, um erste Therapievorschläge machen und 
                        die weitergereichte Begleitung durch Ernährungs- oder Gesundheitsberater 
                        nachvollziehen zu können – für die Ernährungs- und 
                        Gesundheitsberater selbst ist das jedoch ein wenig mager. Aber wahrscheinlich ist 
                        dies nicht das Hauptanliegen dieses Buches, würde anderenfalls auch den 
                        Umfang erheblich aufblähen.
                        
                        
                        Die Dimension des ebenfalls im Anhang befindlichen Literaturverzeichnisses hat 
                        einen beachtlichen Umfang und zeugt von einer enormen Fleißarbeit und 
                        minutiösen Recherche des Autors. Wer hier Bereiche vertiefen möchte, 
                        wird auf jeden Fall fündig. Ein wenig störend sind lediglich die 
                        grundsätzlichen und wiederholten im Text untergebrachten Literaturhinweise 
                        mit Namen und Jahresangaben – hier hätten Ziffern mit Verknüpfungen 
                        auf das Literaturverzeichnis auch gereicht. 
                        
                        
                        Wichtig fände ich, deutlicher als nur im Rückentext darauf hinzuweisen, 
                        dass dieses Werk nichts für Anfänger oder »nur« Betroffene ist. 
                        Allenfalls sehr aufgeklärte Betroffene, die sich bereits sehr intensiv mit 
                        ihrer Unverträglichkeit beschäftigt haben, könnten von diesem Buch 
                        profitieren.
                        
                        
                        Mein persönliches Fazit: Ein äußerst wertvolles und empfehlenswertes 
                        Buch, das trotz der aufgezählten Verbesserungsvorschläge 5 Sternchen 
                        mehr als verdient! 
                        
                        
                        
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