Zum besseren Verständnis sollten Sie zuvor folgende Beiträge gelesen haben:
Zöliakie und Gluten-Sensitivität
Zöliakie – was ist das?
Die Diagnose einer Zöliakie wird unter einer glutenhaltigen Kost mithilfe der
Bestimmung von Antikörpern gegen das Enzym
Tissue-Transglutaminase (tTg) und
der
Endomysium-Antikörper (Ema-Ak) im Blut gestellt.
Weiterhin muss eine Dünndarmbiopsie durchgeführt werden, bei der im Zuge
einer
Magenspiegelung der obere Teil des Dünndarms, der Zwölffingerdarm, betrachtet
wird und dabei die Qualität der dortigen Schleimhaut begutachtet wird.
Im Zuge dieser Spiegelung werden Proben der Dünndarmschleimhaut entnommen und
histologisch begutachtet. Der Zustand der Darmzotten und Krypten wird mithilfe der
Marsh-Kriterien bewertet, die von 0 (gesund) bis 3c (vollständig abgeflacht) reichen.
Im Zusammenhang mit den Antikörper-Werten kann dann eine sichere Diagnose gestellt werden.
In dieser Abbildung entsprechen die Kennzeichnungen Nr. 1 und Nr. 2 der Marsh-Kategorisierung 0,
also einer gesunden Schleimhaut.
Die Kennzeichnung Nr. 3 enspricht etwa dem Marsh-Kriterium 1. Die Kennzeichnungen
Nr. 4 und Nr. 5 entsprechen etwa dem Marsh-Kriterium 3c, also einer gänzlich abgeflachten
Dünndarmschleimhaut. Die anderen Stufen sind in dieser Abbildung nicht dargestellt.
Wichtiger Hinweis: Eine vorsorglich vor der Diagnostik auf eigenen Faust eingehaltene glutenfreie Kost
würde die Diagnose erschweren bzw. unmöglich machen, weil die Antikörperaktivität unter
der glutenfreien Kost abnimmt und sich die Darmschleimhaut schon wieder regenerieren
kann. Somit ist die Diagnostik immer nach einer längeren Zeit (mindestens 6 Wochen)
mit glutenhaltiger Normalkost vorzunehmen.
Wenn Beschwerden mit Glutenverzehr in Verbindung gebracht werden, die Zöliakie-Diagnostik
aber negativ ausgefallen ist, kann ausgetestet werden, ob eine Gluten-Sensitivität vorliegt.
Bitte lesen Sie hierzu die Beiträge
Gluten-Sensitivität – was ist das?
und
Diagnose der Gluten-Sensitivität.
Dabei wird mithilfe einer weitestgehend glutenfreien Kost (Karenz) und dem gleichzeitigen
Führen eines Verzehr- und Symptomtagebuchs
ausgetestet, ob eine Gluten-Unverträglichkeit ohne Zöliakie vorliegt.
Diese Diagnostik darf aber – wie gesagt – erst druchgeführt werden, wenn aufgrund des Schleimhautbefunds
und der Antikörper-Werte
eine Zöliakie ausgeschlossen ist.
Zuvor sollte jedoch auch unbedingt getestet werden, ob andere Unverträglichkeiten
wie eine Laktose-Unverträglichkeit und/oder Fruktose-Malabsorption vorliegen, um diese
Verursacher von Beschwerden auszuschließen oder zu diagnostizieren.
Lesen Sie hierzu die Beiträge
Diagnose-Methoden zur Ermittlung einer Laktose-Intoleranz
und
Diagnose-Methoden zur Ermittlung einer Fruktose-Intoleranz
Im Gegensatz zur Zöliakie ist bei der Gluten-Unverträglichkeit weder
eine abgeflachte Darmschleimhaut noch eine Erhöhung der tTg-Antikörper
festzustellen. Und wie bei jeder anderen Unverträglichkeit auch werden Spuren
oder sogar kleinere Mengen des unverträglichen Stoffs, in diesem Falle von
Gluten, die in vielen Nahrungsmitteln enthalten sind, problemlos toleriert, so
dass ein absolutes Meiden nicht erforderlich ist.
Bitte lesen Sie weiterhin folgende Beiträge:
Gluten-Sensitivität – was ist das?
Diagnose der Gluten-Sensitivität
Behandlung der Zöliakie und der Gluten-Sensitivität
Weizenallergie
Empfehlenswerte Literatur:
Empfehlung:
Eine zusätzliche Hilfe bei der Ermittlung geeigneter Lebensmittel stellt die
»DorisPaas.de – Lebensmittel-Datenbank« dar.
Informieren Sie sich hier.
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