Letzte Aktualisierung: 20.12.2017

Auswertung der Studie

zur Ermittlung der Wirksamkeit von Probiotika zur Anhebung der Laktosetoleranz-Schwelle
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Bitte lesen Sie zuerst auch den Beitrag »Probiotika statt Laktase?«.

Zweck der Studie

Nicht erst seit Kurzem machen sich Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln Gedanken, ob und wie neben Laktase-Präparaten auch mit einer gesunden Darmschleimhaut und einer gesunden Darmflora die Laktose-Verwertung optimiert werden kann. Diese Überlegungen haben durchaus ihre Berechtigung – hier jedoch unreflektiert die Schlussfolgerung ziehen zu wollen, dass die Supplementierung mit Probiotika eine Besserung oder gar »Heilung« der Laktose-Intoleranz bedeuten könnte, wollte ich zumindest einmal kritisch und differenziert hinterfragen.
Vor diesem Hintergrund wurde diese Studie zur Ermittlung der Wirksamkeit von Probiotika zur Anhebung der Laktose-Toleranzschwelle durchgeführt.
Im Folgenden lesen Sie die einzelnen Details der Studie, um sich selbst ein Bild machen zu können. Am Ende der Seite finden Sie zusätzlich ein von mir gezogenes Fazit.
Beachten Sie bitte, dass alle hier gemachten Prozentzahlen gerundet sind und sich durch die geringe Teilnehmeranzahl kleinere Rundungsfehler ergeben können.

 
Durchführungszeitraum und -art

Die Studie wurde in der Zeit von Juli bis Dezember 2012 durchgeführt und anschließend ausgewertet.
Die Teilnehmer waren gebeten, über die Website www.dorispaas.de 40 Fragen durch Anklicken zu beantworten, wobei eine Stimmigkeitsprüfung diejenigen Fragen ausblendete, die durch die vorherige Antwort nicht mehr sinnvoll waren. Bei einigen Fragen wurden Antworten zur Auswahl vorgegeben, bei anderen war die Eingabe von freien Textantworten möglich und erwünscht.

 
Teilnehmer

Anzahl der Teilnehmer
Insgesamt haben sich lediglich 33 Personen an der Studie beteiligt, was den Schluss nahelegt, dass die Möglichkeit einer Anhebung der Laktose-Toleranzschwelle durch die Einnahme von Probiotika entweder noch nicht im Bewusstsein der Verbraucher angekommen ist oder aber, dass die Betroffenen von vorne herein einer solchen Möglichkeit kein Vertrauen schenken.
Für die Auswertung wurden jeweils nur die Antworten der Studienteilnehmer verwertet, die bei der ersten Frage angaben, dass sie ein Probiotikum benutzen oder in der Vergangenheit benutzt haben, um Ihre Laktose-Toleranzschwelle zu verbessern. Da 15 Teilnehmer diese Frage mit »Nein« beantwortet hatten, blieben lediglich 18 Teilnehmer in der Auswertung.

Altersprofil
Folgendes Altersprofil ergab sich:
11% der Teilnehmer ist 16-25 Jahre
28% der Teilnehmer sind 26-35 Jahre
22% der Teilnehmer sind 36-45 Jahre
39% der Teilnehmer sind 46-60 Jahre



 
Beurteilung der Laktose-Verträglichkeit

Auf die Frage, wie die Teilnehmer ihre Laktose-Verträglichkeit beurteilen würden, gaben die meisten Teilnehmer an, dass sie entweder gar keinen oder nur noch relativ wenig Laktose vertragen würden. Folgende Antworten erhielt ich im einzelnen (jeweils auswählbar aus vorgegebenen Möglichkeiten):

(11%) »Ich vertrage absolut keinen Milchzucker mehr, auch auf kleinste Mengen reagiere ich mit Beschwerden«.
(39%) »Ich vertrage so gut wie keinen Milchzucker mehr«
(44%) »Die Einschränkungen sind doch schon recht groß. Ich vertrage nur noch wenig Milchzucker«
(6%) »Ich habe nur wenig Einschränkungen und kann noch relativ große Mengen Milchzucker vertragen«



 
Weitere Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten oder Erkrankungen

Um ggf. auszuschließen, dass die Wirkung der Probiotika von zusätzlichen Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten und/oder sonstigen Erkrankungen beeinträchtigt werden könnte, wurden auch diese Möglichkeiten abgefragt.
Ein Teilnehmer gab an, zusätzlich zur Laktose-Intoleranz an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung zu leiden.
Ein Teilnehmer gab an, zusätzlich zur Laktose-Intoleranz an Zöliakie zu leiden.
Die Hälfte der Teilnehmer gab an, zusätzlich zur Laktose-Intoleranz an weiteren Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten zu leiden.
Bei zwei Teilnehmern liegt zusätzlich zur Laktose-Intoleranz eine Nahrungsmittel-Allergie vor.
Sieben Teilnehmer leiden zusätzlich zur Laktose-Intoleranz an einem Reizdarm-Syndrom – teils ärztlich bestätigt, teils durch eigene Vermutung gestützt.
Bei drei Teilnehmern gab es in der Vergangenheit eine Erkrankung des Darms durch Parasitenbefall.
Insgesamt konnte ich bei der Auswertung keinerlei Hinweise auf eine Veränderung der Wirksamkeit von Probiotika in Bezug auf die Laktose-Toleranzschwelle gegenüber den Aussagen der Teilnehmer feststellen, die an keinen weiteren Erkrankungen leiden (soweit dies bei dieser kleinen Teilnehmeranzahl so bewertet werden kann).


 
Hauptbeschwerden durch die Laktose-Intoleranz

Als Hauptbeschwerden, die durch die Laktose-Intoleranz bedingt sind, gaben die Teilnehmer an:

11% Bauchgrummeln
3% Bauchschmerzen
2% Blähungen
2% Niedergeschlagenheit

 
Ernährung

Die weitaus überwiegende Anzahl (89%) der Befragten gab an, sich konsequent oder zumindest meistens zu bemühen, laktosefrei zu essen. Nur 2 Teilnehmer gaben an, sich nicht laktosefrei zu ernähren.

 
Gebrauch von Laktase-Präparaten

83% der Befragten benutzen Laktase-Präprate und gaben je zur Hälfte an, dass diese »sehr gut« oder »etwas« helfen würden.

 
Gründe zur Einnahme von Probiotika und die Erfüllung der Erwartungen

Etwa je die Hälfte der Befragten »möchte mit der Einnahme des Probiotikums den Laktase-Verbrauch ersetzen und erreichen, wieder alles essen zu können, ohne auf einen Laktose-Gehalt achten zu müssen« bzw. »möchte mit der Einnahme des Probiotikums den Laktase-Verbrauch reduzieren«.
Auf die Frage, ob sich die Erwartungen erfüllt hätten, klickten die Teilnehmer folgende Antworten an:

28% »Ja, ich kann jetzt alles essen und muss nicht mehr auf den Laktosegehalt achten.«
22% »Ja, ich vertrage jetzt ein wenig mehr Milchzucker als vorher«
11% »Teilweise«
17% »Nein«
6% »Überhaupt nicht«
17% »Kann ich nicht beurteilen«



 
Verwendete Probiotika

Verwendete Präparate
Ziel dieser Studie war und ist es nicht, bestimmte, ganz spezielle Probiotika zu bewerten, sondern den Lesern einen Anhaltspunkt zu geben, ob die Einnahme von Probiotika die Laktose-Toleranzschwelle anheben kann. Somit nenne ich an dieser Stelle keine Produktnamen, obwohl ich sie in der Studie abgefragt hatte. Die Frage sollte mir lediglich helfen, eventuell fehlende Angaben ergänzen zu können.

Inhaltsstoffe
Insgesamt wurden von den Teilnehmern 9 verschiedene Präparate verwendet.
Zwei der angegebenen Präparate enthalten ausschließlich einen einzigen Bakterienstamm (Bacillus coagulans), wobei ich mir nicht sicher bin, ob es sich hier nicht sogar um ein und dasselbe Präparat handeln könnte, denn bei der betreffenden Antwort wurde nur der Bakterien-Stamm und kein Präparate-Name angegeben.
Zwei Präparate enthalten neben dem Probiotikum (ebenfalls nur der Stamm Bacillus coagulans) zusätzlich 3000 FCC-Einheiten Laktase.
Die fünf anderen enthalten mehrere, z.T. sehr zahlreiche verschiedene Arten von Mikroorganismen, teils zusätzlich Vitamine und Mineralstoffbeigaben und Obstbestandteile, und ein Präparat enthält noch diverse Kräuter- und Gemüseauszüge.

Einteilung der getesteten Präparate in Gruppen
Um später besser verdeutlichen zu können, welche Mittel welche Wirkungen haben, fasse ich die 18 insgesamt von den Teilnehmern verwendeten Präparate nach den obigen Kriterien in 3 Gruppen zusammen:
»nur BC« Präparate, die lediglich das Probiotikum Bacillus coagulans enthalten
»BC+ Laktase« Präparate, die neben dem Probiotikum Bacillus coagulans auch noch Laktase enthalten
»Multi« Präparate, die diverse probiotische Stämme und zusätzlich Vitamine, Mineralien und Obst- und Gemüseauszüge enthalten

Einhaltung der Dosierungsanleitung
Die Mehrzahl der Befragten (78%) hat sich an die von dem jeweiligen Hersteller angegebenen Dosierungsanleitungen gehalten, 17% nahmen weniger ein, 6% mehr.

Beobachtete Nebenwirkungen
Auf die Frage, »Haben Sie Nebenwirkungen des Probiotikums bemerkt, die Sie mit dem Präparat (und nicht mit verzehrter Laktose) in Verbindung bringen?« antworteten die Befragten:
33% »Ja«
33% »Nein«
33% »Ich kann mich nicht erinnern«

Angegeben wurden Blähungen, Durchfälle und Magengrummeln zu gleichen Teilen mit leichter, mittlerer und ziemlich unterträglicher Intensität.

Aufgeschlüsselt nach den drei Präparategruppen ergab sich folgendes Bild (die nicht erinnerten Nebenwirkungen sind auf der Grafik nicht berücksichtigt):





 
Bewertung der Probiotika durch die Studienteilnehmer

Reduktion des Laktaseverbrauchs
Jeweils die Hälfte der Befragten gab an, zusätzlich zu dem Probiotikum noch Laktase zu laktosehaltigen Mahlzeiten einzunehmen, davon konnten
22% die Laktasemenge deutlich reduzieren
22% die Laktasemenge etwas reduzieren
56% nehmen die unveränderte Laktasemenge ein




Preis-/Leistungsverhältnis
Das Preis-/Leistungsverhältnis beurteilten die Studienteilnehmer folgendermaßen:
22% »Preiswert«
50% »Der Preis ist in Ordnung«
11% »Zu teuer, aber mir ist es das wert«
17% »Zu teuer«




Beabsichtigtes zukünftiges Nutzerverhalten
Auf die Frage, »ob sie das Probiotikum in Zukunft dauerhaft einzunehmen gedenken«, antworteten die Studienteilnehmer folgendermaßen:
44% »Ja, auf jeden Fall, denn es verbessert meine Lebensqualität entscheidend«
28% »Ja, vielleicht«
28% »Nein«

Aufgeschlüsselt nach den drei Präparate-Gruppen ergibt sich folgendes Diagramm:




Einschätzung der Empfehlungswürdigkeit
Auf die Frage, »ob sie das Probiotikum weiterempfehlen würden«, antworteten die Studienteilnehmer:
55% »Ja, unbedingt«
21% »Ja, vielleicht«
24% »Nein«



Bei der Ablehnung wurden folgende Gründe angegeben (an dieser Stelle war Freitext möglich, es wurden keine Antworten vorgegeben, die Angaben in Klammern beziehen sich auf die jeweilige Präparategruppe):
»Nebenwirkungen und Preis« (Multi)
»Das Präparat wirkt nicht, ich muss trotzdem Laktase nehmen« (BC + Laktase)
»Reine Geschäftemacherei« (Multi)

 
Empfundener Leidensdruck durch die Laktose-Intoleranz

Um ermitteln zu können, ob und in welcher Weise sich die Qualität des Leidensdrucks, der durch die Laktose-Intoleranz empfunden wird, geändert hat, wurde um eine Bewertung vor und nach der Einnahme des Probiotikums gefragt:


Bewertung des Leidensdrucks vor der Einnahme des Probiotikums
22% »Ich hatte mich darauf eingerichtet und gut mit der Laktose-Intoleranz gelebt«
28% »Ab und an hat der Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel geschmerzt«
22% »Ich habe häufig darunter gelitten«
28% »Ich habe mich richtig krank gefühlt«




Bewertung des Leidensdrucks nach der Einnahme des Probiotikums
28% »Ich fühle mich jetzt sehr gut«
33% »Etwas besser«
33% »Unverändert«
6% »Ich fühle mich jetzt schlechter als vorher«



 
Fazit

Aus der Studie ergibt sich folgendes Fazit:

Aussagekraft der Studie
Leider haben sich an dieser Studie nur sehr wenige Nutzer beteiligt, weshalb die Ergebnisse in keinster Weise als repräsentativ angesehen werden können.
Es ist schwierig zu beurteilen und selbstverständlich nur Spekulation, welches die Gründe für diese geringe Beteiligung gewesen sein könnten. Nachdem sich jedoch eine sehr große Anzahl von Besuchern dieser Website an einer anderen Studie, nämlich der Studie zur Ermittlung der Wirksamkeit von Laktase-Präparaten beteiligt hatte, glaube ich eher weniger, dass es ein fehlender Bekanntheitsgrad gewesen ist. Meine persönliche Meinung ist, dass die Verwendung von Probiotika zur Anhebung der Laktose-Toleranzschwelle noch eine weniger verbreitete und eher unbekannte Möglichkeit des Umgangs mit der Laktose-Intoleranz darstellt.

Welche Präparate-Gruppen gibt es?
Es gibt verschiedene Präparate, die direkt für diese bestimmte Indikation (Anhebung der Laktose-Toleranzschwelle) beworben werden. Andere, die ebenfalls Probiotika enthalten, sind eigentlich dafür vorgesehen, das Immunsystem zu stärken und die Darmflora zu pflegen oder zu regenerieren, können und werden aber zu demselben Zweck eingesetzt . Manche Präparate enthalten lediglich einen einzigen Bakterienstamm, andere beinhalten z.T. viele verschiedene Stämme von Mikroorganismen. Und weiterhin gibt es Präparate, denen neben Probiotika auch noch verschiedene Vitamine und/oder Mineralstoffe beigegeben wurden oder sogar Mittel, die darüber hinaus auch Obst-, Gemüse- und/oder Kräuterauszüge enthalten.
Wie oben angeführt, habe ich die in folgenden Gruppen zusammengefasst:

»nur BC« (enthalten ausschließlich Bacillus coagulans)
»mit Laktase« (enthalten neben Bacillus coagulans auch Laktase)
»Multi« (enthalten diverse Probiotik-Stämme und sonstige Zutaten)

Mit Hilfe dieser Zusammenfassung möchte ich versuchen, die Wirksamkeit und Empfehlungswürdigkeit der verschiedenen Präparate zu bewerten, ohne Präparatenamen preisgeben zu müssen.
Für welches Präparat Sie sich dann letztendlich entscheiden oder ob Sie überhaupt einen Versuch unternehmen wollen, mit Probiotika Ihre Laktose-Toleranzschwelle anheben zu wollen, müssen Sie selbst beurteilen.


Präparate-Angebot auf dem Markt
Die Idee, dass es möglich sein könnte, mit der Einnahme von Probiotika die Darmflora dahingehend zu beeinflussen, dass eine vermehrte Anzahl von Milchsäurebakterien die mangelhafte odder gar fehlende Laktase-Produktion in der Darmschleimhaut übernehmen können, ist im Vergleich zur Herstellung von Laktase-Präparaten noch relativ neu.
Etwa seit 2010 sind einige Präparate auf den Markt gekommen, die direkt mit der Indikation beworben werden, die Laktose-Toleranzschwelle anheben zu können. Einige dieser Mittel sind aber bereits wieder aus dem Handel genommen worden – auch eines, das in dieser Studie von mehreren Teilnehmern verwendet wurde (aus der Präparategruppe »BC + Laktase«). Was die Gründe für die Einstellung des Verkaufs sein könnten, bleibt selbstverständlich Spekulation – es erscheint jedoch naheliegend, dass es die fehlende Verbraucher-Akzeptanz und damit der fehlende Profit ist.
Eingestellt wurde der Vertrieb von Präparaten mit mehreren Inhaltsstoffen – die Präparate mit nur einem enthaltenen Probiotikum (Bacillus coagulans) scheinen sich besser am Markt behaupten zu können. Ob dies ein Hinweis darauf ist, dass diese tatsächlich wirksamer sind, beurteilen Sie bitte selbst.


Wirksamkeit
Mehr als die Hälfte der Befragten (56%) beantwortete die Frage »Konnten Sie die Menge der Laktase seit dem Gebrauch des Probiotikums reduzieren?« mit »Nein«, weitere 22% meinten, dass sie seitdem »etwas weniger« Laktase benötigen. Insgesamt benötigen also 78% der Befragten nach wie vor Laktase zu milchzuckerhaltigen Mahlzeiten. Nur 22% gaben an, »jetzt nur noch wenig Lakatase zu benötigen«.


Nebenwirkungen
Zur Bewertung, welche Präparate-Gruppe am empfehlenswertesten ist, ziehe ich neben der Wirksamkeit auch die beobachteten Nebenwirkungen mit hinzu. Hier gaben alle Verwender der »BC + Laktase-Präparate« an, keine Nebenwirkungen festzustellen, bei den »nur BC-Präparaten« waren dies 2/3, bei den »Multi-Präparaten« allerdings lediglich 1/3 der Befragten.
Somit erscheint es, dass die Präparate, die das Probiotikum Bacillus coagulans plus Laktase enthalten, diejenigen sind, die am wenigsten Nebenwirkungen erzeugen. Ich habe mich bereits an anderer Stelle über die Sinnhaftigkeit von Laktasezugaben in Probiotika geäußert. Aus diesem Grund stelle ich die Relevanz dieser Aussage in Frage und schreibe das Ergebnis der geringen Anzahl von Studienteilnehmern zu. Ich könnte mir vorstellen, dass sich bei einer größeren Anzahl von Studienteilnehmern herausstellen würde, dass die beiden Präparate-Gruppen »BC + Laktase-Präparate« und »nur BC-Präparate« in Bezug auf die Nebenwirkungen zumindest ebenbürtig wären.
Auf jeden Fall wurden bei den Präparaten mit einer größeren Reihe von Inhaltsstoffen die meisten Nebenwirkungen beobachtet, was mich bei der z.T. kaum noch überschaubaren Menge an Zutaten nicht verwundert.


Persönliches Fazit
Diese Studie wurde von mir sorgfältig und vor allem unvoreingenommen ausgewertet. Wie bereits oben erwähnt, ist es wegen der fehlenden Aussagekraft der Studie kaum möglich, hier ein wirklich aussagekräftiges und belastbares Fazit zu ziehen. Lediglich ein Trend könnte nach meiner Meinung daraus erkennbar sein. Und da einige der Teilnehmer bestätigt haben, dass ihnen die Einnahme des Probiotikums geholfen hat, ihren Laktaseverbrauch reduzieren zu können, könnte es sich unter Umständen lohnen, einen Versuch zu wagen.
Aus meiner persönlichen Sicht erscheint mir die Verwendung eines Probiotikums allerdings nur bei solchen Menschen Sinn zu machen, die nur an einer (noch) leichten Ausprägung der Laktose-Intoleranz leiden. Bei diesen Betroffenen könnte dann tatsächlich die ohnehin nur benötigte, sehr geringe Laktasemenge gänzlich überflüssig werden.
Betroffene mit einer ausgeprägteren Laktose-Intoleranz müssen für sich selbst beurteilen, ob sich der Kauf und der Gebrauch eines Probiotikums lohnt, nur um etwas weniger Laktase als bisher einnehmen zu müssen.
Auf jeden Fall würde ich bei einem solchen Versuch dazu raten, ein Präparat mit möglichst wenig Inhaltsstoffen zu wählen.
Da meine Meinung zur Sinnhaftigkeit von Probiotika mit Laktase-Zugabe hinlänglich bekannt ist, möchte ich hier die Verwendung von Präparaten empfehlen, die lediglich den Bacillus coagulans enthalten. Dieser Stamm ist sehr robust und magensaftresistent, so dass sichergestellt ist, dass hier wirklich die gesamte eingenommene Menge auch lebend zur verzehrten Laktose gelangt und diese wirkungsvoll aufspalten kann.
Beginnen Sie auf jeden Fall mit einer sehr geringen Menge und steigern Sie diese im Laufe einiger Wochen, um Ihre Darmflora behutsam an die neuen Mitbewohner zu gewöhnen und somit vermeidbare Nebenwirkungen ausschließen zu können.

Die Frage, ob durch die Einnahme von Probiotika die Laktose-Toleranzschwelle angehoben werden kann, weil die in der Darmflora angereicherten nützlichen Bakterienstämmen mit ihrem eigenen Stoffwechsel Laktase aufspalten können, ist somit leider noch nicht abschließend beantwortet.
Dass aber mit einer gesunden Darmflora allein schon durch ihre Schutzfunktion die in der Dünndarmschleimhaut noch vorhandene Rest-Laktaseproduktion – und sei sie auch noch so klein – unterstützt wird, ist eine nicht zu vernachlässigende Tatsache.
Und nicht nur deshalb, sondern ganz grundsätzlich ist es immer gesund, sich darum zu bemühen, die Darmflora zu pflegen – mit gesunder Ernährung, die die Darmflora unterstützt und schützt, mit einer gesunden Lebensweise, mit einem verantwortungsvollen Umgang mit Medikamenten und Antibiotika und bei Bedarf auch mit einem geeigneten Probiotikum, das helfen kann, die Darmflora aufzubauen.
Sollten Sie in Zukunft Erfahrungen mit Probiotika sammeln, die die hier zusammengetragenen Ergebnisse stützen oder auch stürzen , würde ich mich über eine Rückmeldung freuen.

 
Dank

Alle Teilnehmer der Studie haben sich die Zeit genommen, die Fragen zu beantworten und dabei auch viel Persönliches von sich preisgegeben. Wie Sie feststellen konnten, habe ich hier keinerlei individuelle Rückmeldungen bewertet oder veröffentlicht, auch habe ich keine Präparate-Namen oder -Hersteller genannt. Sämtliche Ergebnisse wurden aufgrund statistischer Zusammenfassungen gewonnen.
Ich hoffe, dass ich dank Ihrer Antworten eine allgemeine Bewertung und Beurteilung für Sie und für viele andere Interessierte bereitstellen konnte, die bei der Entscheidung für oder gegen die Anwendung eines Probiotikums zur Anhebung der Laktose-Toleranzschwelle helfen wird. Für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung möchte ich mich ganz herzlich bedanken.

Ihre Doris Paas

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