Die Diagnose des Reizdarm-Syndroms (RDS) ist nicht einfach. Es gibt keine Test,
mit denen man einfach und sicher ein RDS diagnostizieren oder ausschließen kann.
Somit wird mithilfe der Ausschluss-Diagnose geprüft, ob bestimmte Kankheiten
wie chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten,
bakterielle Fehlbesiedelungen oder gar bösartige Erkrankungen eben nicht vorliegen.
Danach wird einem Fragenkatalog nach den »
ROM-Kriterien« (siehe unten)
oder auch der »
S3-Leitlinie
Reizdarmsyndrom« – einer Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für
Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten
(DGVS)
ermittelt, welche Symptome wann und wie oft auftreten. Nach der Auswertung der Antworten
kann dann eine wahrscheinliche Diagnose gestellt werden.
Was sind die ROM-Kriterien?
Die so genannten Rom-Kriterien, eine Weiterentwicklung der 1988 in der italienischen
Hauptstadt aufgestellten Rom-Kriterien stellen einen Katalog von Fragen dar,
mithilfe derer das ansonsten schwer zu fassende Reizdarm-Syndrom (RDS) diagnostiziert
werden kann. Die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen
gibt folgende Symptome als typisch an:
Schmerzen und Krämpfe im Unterbauchbereich, die sich nach dem Stuhlgang bessern.
Veränderungen der Konsistenz des Stuhlganges (hart oder breiig,
wässrig oder wechselnd); Passage mühsam mit dem Gefühl einer
unvollständigen Entleerung; zusätzlich Schleimabgang, häufige Frequenz.
Blähungen und Überblähungsgefühl des Bauches.
Die Symptome treten meist nur tagsüber auf, Zeiten der Entspannung
und die Nächte werden eher als beschwerdefrei empfunden.
Je nach den überwiegenden Symptomen können die Reizdarm-Patienten in
vier Typen-Gruppen eingeteilt werden:
Diarrhoe-Typ (etwa 31% der RDS-Betroffenen): Durchfälle (Diarrhoe) sind das vorherrschende Symptom.
Obstipations-Typ (etwa 21%): Verstopfung (Obstipation) ist das Haupt-Symptom dieses Typs.
Schmerz-Typ (ca. 21%): Schmerzen im Unterbauchraum treten besonders häufig auf.
Wechsel zwischen Diarrhoe und Obstipation (etwa 27%): Ständige Wechsel
zwischen Durchfällen und Verstopfung kennzeichnen diesen Typ.
Es gibt weitere Beschwerden, die nicht den Magen-Darm-Trakt betreffen, die jedoch
häufig bei Menschen mit Reizdarm-Syndrom auftreten:
Kopfschmerzen und Migräne
Rückenschmerzen
Müdigkeit, Schlafstörungen
Konzentrationsschwierigkeiten
Angst und Depressionen
Natürlich treten solche Beschwerden ab und an bei vielen Menschen auf.
Sind sie jedoch über einen längeren Zeitraum – nach Rom-II-Definition
mindestens 12 Wochen pro Jahr – und zusätzlich zu den o.a. Symptomen
vorhanden und kann der Arzt keine anderen Ursachen feststellen, so wird die
Diagnose »Reizdarm-Syndrom« gestellt.
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