Wurde und wird leider bis zum heutigen Tage von den meisten Medizinern behauptet,
dass das Reizdarm-Syndrom hauptsächlich psychische Ursachen habe und die Betroffenen
entsprechend »behandelt«, schreiten die wissenschaftlichen Erkenntnisse
auch auf diesem Gebiet weiter fort.
Besonders interessant ist ein Ansatz von Dr. Mark Pimentel, Assistant Professor
of Medicine an der University of California, Los Angeles (UCLA) und Direktor des
»Gastrointestinal Motility Program« im Cedars-Sinai Medical Center.
Er ermittelte in dem von ihm geleiteten Projekt, dass rund 80% der Patienten
mit Beschwerden, die »normalerweise« als Reizdarm-Syndrom diagnostiziert
werden, an einer Dünndarmfehlbesiedelung leiden.
Der Großteil seiner in dem Programm entsprechend behandelten
Patienten war danach beschwerdefrei.
Je konsequenter sich die Patienten an die daran anschließenden Ernährungs- und
Verhaltensvorschriften hielten, desto seltener traten Rückfälle auf.
Behandlung mit Antibiotika
Das »Gastrointestinal Motility Program« beinhaltet zuerst einmal die
Behandlung mit geeigneten Antibiotika, um die Bakterien, die aus dem Dickdarm in
den Dünndarm gewandert sind, im Dünndarm zu eliminieren.
Essvorschriften
Weiterhin müssen die Patienten bestimmte Essvorschriften einhalten, zu denen auf
der einen Seite die Auswahl geeigneter Nahrungsmittel zählt, um den Dünndarm zu
entlasten und den dort angesiedelten »falschen« Bakterien den Nährboden
zu entziehen. Auf der anderen Seite ist auch die Beachtung von Esspausen wichtig,
um dem Verdauungssystem die Möglichkeit zur Selbstreinigung zu geben. Ständiges
Naschen zwischendurch oder zu viele kleine Mahlzeiten statt drei großer Hauptmahlzeiten
behindert diesen wellenartigen Reinungsmechanismus, der mit dafür sorgt, dass die
Bakterien im Dünndarm ausgespült werden.
Bewegung
Unterstützt werden müssen diese Maßnahmen durch ein möglichst aktives Bewegungsverhalten,
damit die Darmperistaltik angeregt wird und ein geregelter Stuhlgang gewährleistet ist.
Behandlung mit natürlichen Antibiotika
Abweichend zu den Erkenntnissen von Dr. Pimentel ist es auch möglich, die
Dünndarmfehlbesiedelung statt mit pharmazeutischen Antibiotika mit natürlichen
Mitteln zu behandeln. Pharmazeutische Antibiotika, deren Wirksamkeit hier gar nicht
bestritten werden soll, ziehen immer auch eine starke Beeinträchtigung der Dickdarmflora
nach sich, und die Regeneration meist sehr langwierig ist und läuft auch meist
nicht ohne Folgesymptome ab.
Besser und nebenwirkungsärmer ist die Behandlung mit natürlichen Mitteln, die nur
mild antibiotisch wirken und weniger unerwünschte Nebenwirkungen haben. Leider
ist diese alternative Behandlungsmethode unter Gastroenterologen eher unbekannt.
Bitte »basteln« Sie hier jedoch nie auf eigene Faust, sondern lassen
Sie sich fachgerecht beraten.