Zum besseren Verständnis sollten Sie zuvor folgenden Beitrag gelesen haben:
 
                        Zöliakie und Gluten-Sensitivität
                        
                        
                        Früher, als die Nahrung der Menschen neben etwas erjagtem Fleisch vor allem 
                        aus gesammelter pflanzlicher Nahrung bestand, wurden einzelne Getreidekörner 
                        verzehrt. Die Getreidesorten trugen damals auch nur einzelne Körner (daher 
                        der Name der Weizen-Urform »Einkorn«). Die dicken, schweren Ähren 
                        wurden erst in der Neuzeit gezüchtet, als mit der Sesshaftigkeit verstärkt 
                        Ackerbau betrieben wurde. Durch die nun leichtere Ernte enthielt die Nahrung vermehrt 
                        Getreide, insbesondere Weizen, und damit mehr und mehr Gluten.
                        
                        
                        Da auch das Verdauungssystem von Menschen ohne eine Zöliakievorbelastung nicht 
                        auf solche Glutenmengen eingerichtet ist – insbesondere aber auch auf die 
                        drastisch gestiegenen Mengen durch die Neuzüchtungen des Weizens in den letzten 
                        50 Jahren – gibt es immer mehr Menschen, die Probleme 
                        damit haben: sie leiden an einer Gluten-Sensitivität (Gluten-Unverträglichkeit)
                        mit allen auch von anderen Intoleranzen bekannten Problemen. Diese sind neben 
                        anderen Symptomen vor allem Blähungen, Bauchschmerzen, 
                        Durchfällen und/oder Verstopfung. Die Beschwerden sind, wie bei allen anderen 
                        Unverträglichkeiten auch, mengenabhängig, d.h. je mehr Gluten verzehrt wird, desto 
                        heftiger sind die Folgen. Sie verschwinden relativ schnell 
                        mit dem Einschränken oder gänzlichen Meiden von glutenhaltigen Getreideprodukten, 
                        ohne dauerhafte, körperliche Schäden zu hinterlassen.
                        
                        
                        Auch oder gerade weil die Symptome sehr unangenehem sein können, wird die 
                        Gluten-Sensitivität oftmals mit einer Zöliakie verwechselt. Es bestehen jedoch 
                        sehr wichtige Unterschiede zwischen diesen beiden Erkrankungen:
                        
                        
                        Bei einer Gluten-Sensitivität wie auch bei einer Zöliakie ist der Verzehr von Gluten 
                        der Auslöser von (Verdauungs)beschwerden. Bei der Zöliakie jedoch wird aufgrund 
                        einer autoimmunen Reaktion des Körpers unter Glutenverzehr die Dünndarmschleimhaut 
                        geschädigt. Dies ist bei einer Gluten-Sensitivität nicht der Fall. 
                        
                        
                        Auch unter Glutenverzehr bleibt bei einer Gluten-Sensitivität die Schleimhaut des 
                        Dünndarms  mit ihren Darmzotten und der in die so genannten Mikrovilli weiter 
                        aufgefalteten Oberfläche im Großen und Ganzen gesund. 
                        
                        
                        
 
                        
                        
                        Lediglich bei lang anhaltendem und exzessivem Glutenverzehr kann sich – wie 
                        bei allen Intoleranzen, bei denen man die adäquate Ernährung missachtet –
                        die Darmflora durch die enstehenden Abfallprodukte (Gase und Säuren) nachteilig 
                        verändern, was eine Reizung der Darmschleimhaut nach sich ziehen kann. Eine Abflachung 
                        der Darmzotten und Mikrovilli gibt es aber nicht.
                        
                        
                        Wenn Sie also trotz Vorliegens einer Gluten-Sensitivität in geringen Maßen 
                        Weizen-, Roggen-, Gersten- oder andere 
                        Gluten-haltige Nahrungsmittel zu sich nehmen, wird Ihnen außer mehr oder weniger
                        unangenehmen Verdauungsproblemen nicht viel passieren. Bei einer Zöliakie hingegen 
                        erleiden die Patienten nachhaltige Schädigungen, deren Regeneration je nach Ausprägung 
                        Wochen bis Monate in Anspruch nimmt.
                        
                        
                        Somit ist festzuhalten: Eine Gluten-Sensitivität ist – genauso wie andere 
                        Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten – unangenehm und bedeutet 
                        Einschränkungen in der Nahrungsauswahl. Jedoch kann der Patient mit Gluten-Sensitivität 
                        bei entsprechender Diät vollkommen beschwerdefrei werden und bleiben.
                        
                        
                         
                        
                        
                        
                        
                         
                        
                        
                        
                        Bitte lesen Sie weiterhin folgende Beiträge:
                        
                         Diagnose der Gluten-Sensitivität
                        
                         Behandlung der Zöliakie und der Gluten-Sensitivität
                        
                         Zöliakie – was ist das?
                        
                         Diagnose der Zöliakie
                        
                         Weizenallergie
                        
                         Multiple Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten
                        
                        
                        
                        Empfehlenswerte Literatur:  
                                              
                        
                    
                    
                    
                    
                        
                            
                            
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                                »DorisPaas.de – Lebensmittel-Datenbank« dar. 
                                Informieren Sie sich hier.
                            
                         
                          
                        
                            
                        
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