
Wenn Sie vermuten, an einer Nahrungsmittel-Unverträglichkeit oder an einer
Dünndarmfehlbesiedelung zu leiden, brauchen Sie einen Arzt, der qualifiziert ist,
Ihre Symptome richtig zu bewerten und die geeigneten diagnostischen Maßnahmen
durchzuführen.
Einen solchen Arzt zu finden, ist manchmal nicht ganz einfach. Und noch viel
schwieriger kann es – insbesondere für einen Laien – sein, die
Qualifikation richtig einzuschätzen (lesen Sie hierzu bitte auch den
Beitrag »
Erfolgreiche Arztsuche«)
Ein guter Schritt kann darin bestehen, sich bei anderen Betroffenen zu erkundigen,
mit welchen Ärzten sie gute Erfahrungen gemacht haben. Ggf. eigenen sich hierzu
vertrauenswürdige Foren, in denen sich Betroffenen zu den verschiedensten Themen
austauschen.
Auch die Krankenkassen können eine erste Empfehlung abgeben. Sie müssen sich jedoch
auf die Angaben der Ärzte verlassen, die diese über sich selbst und ihre Arbeit
abgeben. U.U. kann es hier zu Selbstüberschätzungen kommen – ein sicherer
Verlass ist also nicht zwangsläufig garantiert.
Erste Hinweise kann Ihnen auch Ihr Hausarzt geben. Sie dürfen zwar aus rechtlichen Gründen
ungefragt keine Empfehlungen für einen Kollegen abgeben, bei einem vertrauenswürdigen Arzt-Patienten-Verhältnis
ist es aber doch oft möglich, auf Nachfrage hilfreiche Tipps zu bekommen. Aber auch hier ist nicht
unbedingt sichergestellt, dass der empfohlene Kollege wirklich über tiefe Kenntnisse
verfügen muss.
Am besten ist es immer, sich nach einer Empfehlung bei dem Arzt einen Termin für
ein Informationsgespräch geben zu lassen. Dabei ist es unbedingt erforderlich, dass Sie
selbst sich bereits weitestgehend zu Ihrer Problematik schlau gemacht haben (lesen Sie hierzu bitte auch den
Beitrag »
Was kann das Internet für Ihre Gesundheit leisten und was nicht?«).
Nur anhand der Antworten,
die Sie auf Ihre Fragen bekommen, können Sie abschätzen, wie der Arzt darauf eingeht
und vor allem, ob er Sie als ebenbürtigen Gesprächspartner achtet.
Auch sollte er Ihnen Sachverhalte, die Ihnen eventuell bisher noch nicht bekannt
waren, ausreichend erklären, so dass Sie mit ihm gemeinsam entscheiden können,
welche diagnostischen Maßnahmen oder auch spätere Therapien eingeleitet werden.
Sobald Sie das Gefühl haben, dass Ihnen der Arzt etwas überstülpen möchte, wovon
Sie nicht überzeugt sind, oder Ihnen zu verstehen gibt, dass er Sie nicht als
ebenbürtigen Gesprächspartner betrachtet, ist er sicherlich nicht der geeignete
Behandler für Sie.
Eine »second opinion« (zweite Meinung) einzuholen, die durchaus auch
sogar noch eine dritte sein darf, ist heute gang und gäbe und nichts mehr, was
man vor seinem Arzt geheim halten müsste. Auch die Krankenkassen zahlen solche
Zweitbeurteilungen. Je sicherer Sie letztendlich sind, das Richtige für sich zu
bekommen, desto besser wird es Ihnen mit einer Entscheidung gehen.
Es kann auch hilfreich sein, sich bei der Vorbereitung auf ein Arztgespräch von
einer auf diese Problematik spezialisierten Ernährungs- und/oder Gesundheitsfachkraft
beraten und helfen zu lassen. Diese Fachkräfte sollten prinzipiell auch offen dafür
sein, später mit Ihnen und dem von Ihnen gewählten Arzt zusammenzuarbeiten, um Sie
bei der späteren Therapie begleiten und unterstützen zu können.