Zweck der Studie
Laktose-Intoleranz ist der von der Natur vorgesehene Normalfall, und in den meisten –
vor allem südlichen – Ländern ist der Großteil der erwachsenen
Menschen laktoseintolerant. In diesen Ländern werden keine Milch und Milchprodukte
verzehrt, einfach weil die Menschen sie nicht vertragen. Lediglich gut gesäuerte
Milchprodukte werden in kleinerem Rahmen in den Speiseplan eingebaut, denn hier ist der
Milchzuckergehalt nur noch verschwindend gering.
Wegen einer Genveränderung vertragen jedoch bei uns in Nordeuropa und in Nordamerika
die meisten Menschen den Milchzucker, weshalb hier Milch und Milchprodukte einen
wesentlichen Bestandteil unserer Nahrung darstellen. Die Milchbauern und die Milch
verarbeitende Industrie haben eine starke Lobby, und das Verbraucherministerium
kümmert sich darum, dass es den Milchbauern an nichts mangelt. Immer neue
Märkte werden erschlossen, um Milchseen und Butterberge abzubauen und immer
»neue« Milchprodukte werden »erfunden«. Teile der Milch werden
in den verschiedensten Nahrungsmitteln verarbeitet, und u.a. billiges Milcheiweiß
wird in Wurst verarbeitet oder aber Laktose vielen Nahrungsmitteln beigegeben, bei
denen wir einen Laktosegehalt gar nicht vermuten würden.
Nicht nur durch diese Überschwemmung mit Laktose erkennen auch hier bei uns
immer mehr Menschen ihre Milchzucker-Unverträglichkeit, denn auch hier sind
etwa 15 – 20% laktoseintolerant. Die Nahrungsmittel-Industrie erkennt diese
Personen als einen neuen, Gewinn versprechenden Markt. Als laktosefrei deklarierte
Nahrungsmittel und sogar laktosefreie Milchprodukte – natürlich sehr viel
teurer als »normale« Milch – finden einen immer größeren
Abnehmerkreis, denn es wird gebetsmühlenartig verkündet, dass Milch ja
so gesund und es wegen der drohenden Osteoporose unerlässlich sei, Milchprodukte
zu verzehren. Und obwohl die Menschen in den südlichen Ländern bei ausreichender
Ernährung gesund sind und auch ohne Milch nicht häufiger an Osteoporose leiden als wir,
wird trotzdem an diesem Postulat festgehalten, das insbesondere die Milch verarbeitende
Industrie benutzt, um den Absatz der eigenen Produkte zu steigern.
Die Beschwerden nehmen zu – und wenn sich an unseren Nahrungsmitteln nichts
ändert, sind die Betroffenen gezwungen, entweder vollkommen konsequent auf
laktosefreie Nahrung zu achten, oder – zumindest im Notfall – wirksame
Enzym-Präparate zur Hand zu haben, um die laktosehaltigen Nahrungsmittel so
verdauen zu können, dass keine Beschwerden auftreten.
Ob die Laktase-Präparate, die in Apotheken, Drogerien und Reformhäusern
in reichhaltiger Auswahl angeboten werden, die versprochene »absolute
Beschwerdefreiheit« bei »uneingeschränktem Milchgenuss« einhalten,
sollte diese Studie ermitteln.
Durchführungszeitraum und -art
Die Studie wurde zuerst in der Zeit vom 15.11.2010 bis zum 31.1.2011 durchgeführt
und anschließend ausgewertet. Wegen des großen Interesses wurde die
Studie danach noch einmal für anderthalb Jahre bis zum 30.6.2012 freigegeben
und die Ergebnisse gesammelt.
Die Teilnehmer waren aufgefordert, über die Website www.dorispaas.de 38 Fragen
durch Anklicken beantworten, wobei eine Stimmigkeitsprüfung diejenigen Fragen
ausblendete, die durch die vorherige Antwort nicht mehr sinnvoll waren. Bei einigen
Fragen wurden Antworten vorgegeben, bei anderen war die Eingabe von freien
Textantworten möglich und erwünscht.
Teilnehmer
Anzahl der Teilnehmer
Im ersten Durchgang der Studie haben sich 157 Personen beteiligt. 154 gaben an,
laktoseintolerant zu sein, 3 nicht.
Im zweiten Durchgang beteiligten sich weitere 292 Personen, von denen 259 angaben,
laktoseintolerant zu sein und 33 nicht.
Für die Auswertung wurden jeweils nur die Antworten der Teilnehmer mit
Laktose-Intoleranz verwertet.
Altersprofil
1% (4%) der Teilnehmer ist 0-15 Jahre
21% (22%) der Teilnehmer sind 16-25 Jahre
36% (24%) der Teilnehmer sind 26-35 Jahre
26% (26%) der Teilnehmer sind 36-45 Jahre
12% (20%) der Teilnehmer sind 46-60 Jahre
3% (3%) der Teilnehmer sind 61-75 Jahre
1% (1%) der Teilnehmer ist älter als 75 Jahre alt
Die vor den Klammern angegebene Zahl bezieht sich auf den ersten Studiendurchgang,
die in den Klammern auf den zweiten Studiendurchgang. Die Altersverteilung bei
beiden Durchgängen ist also ungefähr vergleichbar.
Ernährung der Teilnehmer
Fast alle Teilnehmer aus dem ersten Durchgang ernähren sich grundsätzlich (26%), bis auf wenige
Ausnahmen (29%) oder zumindest meistens (40%) laktosefrei, nur 5% achten bei ihrer
Ernährung nicht auf einen Laktosegehalt. Dies bedeutet, dass 95% der Betroffenen
sich anschaut, was sie essen.
Bei der Folgestudie sah die Bilanz folgendermaßen aus: 19% ernähren sich
grundsätzlich, 25% bis auf wenige Ausnahmen, 46% meistens und 10% überhaupt
nicht laktosefrei. D.h. insgesamt achten 90% darauf, was sie essen – ein etwas
schlechteres Ergebnis als im ersten Durchgang.
Bewertung des Leidensdrucks durch die Laktose-Intoleranz
42% der Befragten empfinden den Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel ab und an
als schmerzhaft, 30% haben sich mit der Laktose-Intoleranz abgefunden, 24% leiden
häufig darunter und 4% fühlen sich richtig krank.
Bei der zweiten Auswertung gaben 38% der Befragten an, den Verzicht auf bestimmte
Nahrungsmittel ab und an als schmerzhaft zu empfinden, 18% haben sich mit der
Laktose-Intoleranz abgefunden, 37% leiden häufig darunter und 7% fühlen
sich richtig krank. Somit scheint der Leidensdruck insgesamt etwas höher
geworden zu sein.
Laktase-Präparate
Nutzung von Laktase-Präparaten
Die erste Befragung ergab, dass 74% der Befragten derzeit Laktase-Präparate
benutzen, 26% nicht. Von den Befragten, die heute keine Präparate (mehr)
benutzen, haben 52% die Einnahme wieder eingestellt, davon 47% wegen des
Ausbleibens einer Wirkung, 18% wegen Nebenwirkungen, 18% wegen der hohen Kosten,
6% wegen der Folgen bei Vergessen und 12% aus sonstigen Gründen. 48% haben noch
nie Laktase-Präparate benutzt.
Bei der zweiten Befragung gaben 63% an, derzeit Laktase-Präparate zu verwenden,
37% nicht. Von diesen haben 5% haben die Einnahme wieder eingestellt, davon 16%
wegen Nebenwirkungen, 3% wegen der hohen Kosten und 5% aus sonstigen Gründen.
71% haben noch nie Laktase-Präparate benutzt.
Somit kann eine recht deutliche Entwicklung hin zu mehr Achtsamkeit bei der Auswahl
der Lebensmittel (laktosefrei) beobachtet werden. Möglicherweise ist vielleicht
auch das größer werdende Angebot an laktosefreien Lebenmitteln und
Milchprodukten mit für diesen Trend verantwortlich. Andererseits scheinen die
fallenden Preise der Laktase-Präparate nun nicht mehr so häufig als
Grund ins Feld geführt zu werden, von einem Gebrauch Abstand zu nehmen.
Bevorzugte Darreichungsform
58% der Verwender von Laktase-Präparaten bevorzugten in der ersten Befragung
Kapseln, 20% Tabletten, 16% Kautabletten und 6% Pulver als Darreichungsform.
In der zweiten Befragung benutzten 49% der Verwender von Laktase-Präparaten
Kapseln, 28% Tabletten, 16% Kautabletten und 7% Pulver – im Verhältnis
also wenig verändert.
Einhaltung von Einnahmevorschriften
So gut wie alle Teilnehmer des ersten Durchgangs nahmen das Präparat
vorschriftsmäßig vor der Mahlzeit oder mit dem ersten Bissen ein,
wobei etwa 30% der Befragten nicht über die Hitzeempfindlichkeit von Laktase
informiert waren.
Auch fast alle Teilnehmer (99%) des zweiten Durchgangs nehmen die Präparate
vorschriftsmäßig ein und nur noch 16% der Befragten achten nicht auf
die Temperatur der mit Laktase zusammen verzehrten Speisen.
Zu welchen Gelegenheiten werden die Präparate eingenommen
Die meisten Anwender nehmen das Präparat nur, wenn sie glauben oder wissen,
dass eine Mahlzeit Laktose enthält – dies war beim ersten und zweiten
Durchgang identisch
Bevorzugte Wirkstoffkonzentration
Die bevorzugten Wirkstoffkonzentrationen sind 3000, 3300 und 9000 FCC-Einheiten
– dies entspricht den gängigsten, auf dem Markt angebotenen Präparaten.
Beim zweiten Durchgang ist jedoch eine Verschiebung hin zu höheren Wirkstoffkonzentrationen
zu beobachten – was auch der Entwicklung der erhältlichen Präparate
entspricht.
Wirksamkeit
Wirksamkeit
49% der Anwender des ersten Durchgangs berichteten, dass Laktase-Präparate
etwas helfen, 46% dass sie sehr gut helfen und 5% bemerkten keinerlei Wirksamkeit.
Unter Berücksichtigung derjenigen, die in der Vergangenheit Laktase-Präparate
eingenommen haben, dies aber aufgrund der ausgebliebenen Wirkung nun nicht mehr
tun, ergab sich insgesamt für 93% eine Wirksamkeit.
Im zweiten Durchgang wird die Wirksamkeit der Laktase von 37% der Befragten als
sehr gut bzw. gut (55%) bewertet.
Nebenwirkungen
Häufigkeit von Nebenwirkungen
Im ersten Durchgang bemerkte der weitaus überwiegende Teil der Befragten
(82%), die Laktase-Präparate einnahmen, keine Nebenwirkungen, nur 18%
berichteten, dass Nebenwirkungen auftraten. Rechnet man die Personen hinzu, die
die Einnahme wegen unerwünschter Nebenwirkungen in der Vergangenheit eingestellt
hatten, so ergab sich ein Verhältnis von 79% ohne und 21% mit Nebenwirkungen.
Im zweiten Durchgang sahen die Zahlen folgendermaßen aus: 70% verspüren
keine Nebenwirkungen, 30% manchmal (22%) oder immer bzw. häufig (8%). Somit
scheint die Verträglichkeit nun etwas schlechter bewertet zu werden.
Art der Nebenwirkungen
Folgenden Nebenwirkungen wurden sowohl beim ersten als auch beim zweiten Durchgang
mit der Einnahme des Laktase-Präparates in Verbindung gebracht: Durchfall,
Blähungen, Bauchgrummeln, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Verstopfung und
Sodbrennen.
Auftreten von Nebenwirkungen in Zusammenhang mit
der Einnahmehäufigkeit
Bei der ersten Befragung traten jeweils bei 41% die beschriebenen Nebenwirkungen
bereits nach einer einzigen Einnahme bzw. nach der Einnahme einiger Dosen auf.
18% der Befragten beobachteten erst bei einer Einnahme über mehrere Tage
Nebenwirkungen.
Bei der zweiten Befragung gaben nun 65% an, bereits nach einer einzigen Einnahme
Nebenwirkungen zu bemerken, 24% nach einigen Dosen und 10% erst, wenn sie die
Präparate über mehrere Tage eingenommen haben.
Nebenwirkungen bei zusätzlichen Darmerkrankungen,
Unverträglichkeiten, Allergien oder Reizdarm-Syndrom
Im ersten Durchgang wurden bei gleichzeitigem Vorliegen einer chronisch
entzündlichen Darmerkrankung (CED) zu 100% Nebenwirkungen registriert,
wobei die Teilnahme der Befragten mit CED zu gering war (2), um als repräsentativ
gelten zu können. Weder eine zusätzliche Zöliakie-Erkrankung noch
weitere Nahrungsmittel-Intoleranzen oder Allergien oder ein Reizdarm-Syndrom
hatten einen Einfluss auf die Häufigkeit der Nebenwirkungen.
Im zweiten Durchgang gab es mehr Teilnehmer mit CED (13), so dass sich nun ein
etwas objektiveres Bild ergeben hat: Somit scheinen CED offensichtlich ebenso wie
Zöliakie, Allergien und weitere Nahrungsmittel-Intoleranzen keinen Einfluss
auf die Häufigkeit von Nebenwirkungen haben.
Zusammenhang von Nebenwirkungen und Wirkstoffkonzentration
Es konnte kein direkter Zusammenhang zwischen der Wirkstoffkonzentration und der
Häufigkeit von Nebenwirkungen festegestellt werden. Bei Einnahme von
Präparaten mit den höchsten Konzentrationen (25.000 und 36.000 FCC-Einheiten)
traten bei keinem Anwender Nebenwirkungen auf, die wenigsten bei den Benutzern
von Präparaten mit 2.000 und 3.000 bis 3.300 FCC-Einheiten. Hier fächerten
sich die Rückmeldungen jedoch soweit auf, dass die Zahlen nicht mehr
repräsentativ erscheinen.
Auch im zweiten Durchgang konnte kein wirklicher Zusammenhang zwischen
Wirkstoffkonzentration und Häufigkeit von Nebenwirkungen hergestellt werden.
Zusammenhang zwischen Darreichungsform und Nebenwirkungen
Der Zusammenhang zwischen der Darreichungsform und der Häufigkeit von
Nebenwirkungen stellte sich im ersten Durchgang folgendermaßen dar: In
Bezug auf die Nebenwirkungen konnte eine Abhängigkeit von der Darreichungsform
beobachtet werden: die weitaus größte Wahrscheinlichkeit (57%) von
Nebenwirkungen trat bei Pulvern auf, gefolgt von 26% bei Tabletten und 22% bei
Kautabletten. Am bekömmlichsten waren Kapseln mit lediglich 9%.
Beim zweiten Durchgang war die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Nebenwirkungen
bei Tabletten mit 36% am größten, bei Kautabletten wurde sie mit 33%
angegeben und bei Kapseln mit 28%. Diesmal schnitten allerdings die Pulver mit
nur 9% Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen am besten ab.
Zusammenhang zwischen Zusatzstoffen und Nebenwirkungen
Folgende Zusatzstoffe sind in den Präparaten enthalten, über die die Befragten berichteten:
Zuckerstoffe: Dextrose/Glukose (Traubenzucker), Fruktose (Fruchtzucker), Isomaltulose,
Sorbit/Sorbitol, Xylit/Xylitol
Farbstoffe: Titanoxyd (E171)
Trennmittel: Siliciumdioxid (Kieselsäure (E551))
Füllstoffe: Maltodextrin
Säureregulatoren: Dicalciumphosphat, Magnesiumcarbonat
Sonstige Zusatzstoffe: Inulin, Magnesiumstearat, gehärtetes Pflanzenfett
Kapselhülle: Gelatine
Bemerkenswert ist, dass selbst bei Präparaten, die Zucker- (Dextrose/Fruktose/Isomaltulose)
und Zuckeraustauschstoffe (Sorbit, Xylit) enthalten, nicht mehr Nebenwirkungen
verzeichnet wurden, als bei Präparaten ohne diese Zusätze.
Für Vegetarier ist es wichtig, bei Kapseln darauf zu achten, dass die Kapselhülle
aus vegetarischem Material (sogenannten »Veggicaps«) besteht, oder aber eine
andere Darreichungsform zu wählen.
Fazit
Aus der Studie ergibt sich folgendes Fazit:
Wirksamkeit
Laktase-Präparate haben im Allgemeinen eine recht hohe Wirksamkeit. Der weitaus
überwiegende Teil der Anwender berichtete sowohl im ersten als auch im zweiten
Betrachtungszeitraum, dass Laktase-Präparate etwas oder sehr gut helfen.
Nebenwirkungen
Es treten relativ wenige Nebenwirkungen auf, wobei die Nebenwirkungen den Symptomen
der Laktose-Intoleranz gleichen, so dass nicht klar unterschieden werden kann, ob
diese Beschwerden eine direkte Folge der Präparate oder eine Folge von
Unterdosierung bzw. Nicht-Wirksamkeit der Laktase sind.
Es konnte kein direkter Zusammenhang zwischen erhöhtem Auftreten von Nebenwirkungen
bei Vorliegen zusätzlicher Nahrungsmittel-Intoleranzen, Allergien, einem
Reizdarm-Syndrom oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen hergestellt
werden, so dass sich die Schlussfolgerung ergibt, dass auch zusätzliche
Belastungen keine erhöhte Quote von Nebenwirkungen bewirken.
Es war kein direkter Zusammenhang zwischen Zusatzstoffen und Nebenwirkungen
ersichtlich.
Darreichungsformen
Die beliebteste Darreichungsform sind Kapseln, der gebräuchlichste Wirkstoffgehalt
3000 – 9000 FCC-Einheiten, wobei ein deutlicher Trend zu Präparaten mit
höheren Dosierungen zu beobachten ist. Es ergab sich ein quantitativer
Unterschied in Bezug auf Nebenwirkungen: Kapseln und – im zweiten Durchgang
auch Pulver – scheinen am verträglichsten zu sein, Kautabletten und
insbesondere Tabletten haben die meisten Nebenwirkungen. Ob diese dem Präparat
oder einer schlechteren Wirksamkeit durch die ungenügendere Verteilung des
Enzyms im Nahrungsbrei geschuldet sind, ist nicht feststellbar. Rückmeldungen
an mich unabhängig von dieser Studie ergaben jedoch, dass die die generelle
Wirksamkeit von Tabletten oder Kautabletten durch das besonders gründliche
Zerkauen gesteigert werden kann.
Berechtigung von Laktase-Präparaten
Die Mehrzahl der Befragten (70% – im zweiten Durchgang sogar 82%) empfindet
einen mehr oder weniger großen Leidensdruck und die Laktose-Intoleranz als
Verzicht, der sich durch den Laktosegehalt vieler Nahrungsmittel ergibt. Deshalb
ist es wünschenswert, dass mit den Laktase-Präparaten eine wirksame
Hilfe zur Verfügung steht.
Der weitaus größere Teil der Teilnehmer achtet jedoch trotz allem
überwiegend auf den Laktose-Gehalt der Ernährung. Auch in diesem
Zusammenhang sollte also der geringe Anteil von Nebenwirkungen gesehen werden.
Der von den Präparate-Herstellern
beworbene »uneingeschränkte und beschwerdefreie Verzehr von Milchprodukten«
kann nicht bestätigt werden, und 82% der Befragten verlassen sich nicht auf
diese Werbeaussagen.
Trotzdem stellen Laktase-Präparate
bei korrekter Einnahme und normalerweise laktosekontrollierter Ernährung eine
effektive Hilfe in den Situationen dar, in denen die Einhaltung einer laktosefreien
Mahlzeit ausnahmsweise nicht möglich ist.
Persönliches Fazit
Als mein persönliches Fazit möchte ich anführen, dass ich beim ersten
Durchgang ein solches Ergebnis nicht erwartet hatte. Ich war angenehm überrascht,
dass sich aus der Studie ergeben hatte, dass Laktase-Präparate einen hohen
Wirkungsgrad und relativ wenige Nebenwirkungen haben. Dies hat sich dann in dem
wesentlich längeren zweiten Befragungszeitraum mit einer deutlich
größeren Teilnehmeranzahl nur bestätigen können.
Natürlich wäre es eine ideale Lösung, wenn die Hersteller industriell
bearbeiteter Nahrungsmittel den Produkten keinen Milchzucker zusetzen würden,
so wie dies in Ländern mit einem hohen Anteil laktoseintoleranter Menschen
der Fall ist. Aber unglücklicherweise scheint dies in naher Zukunft wohl
immer noch (m)ein Wunschtraum zu bleiben.
Somit ist es gut, dass es wirksame Laktase-Präparate gibt und dass an deren
Weiterentwicklung erfreulicherweise immer weiter gearbeitet wird. Die Erhöhung
des Wirkstoffgehalts von ursprünglich 1.000 FCC-Einheiten auf jetzt schon
12.000 FCC-Einheiten (in der Dosierungsanleitung von Pulvern sogar noch mehr)
scheint mir hier ein vielversprechender Weg zu sein.
Dank
Alle Teilnehmer der Studie haben sich die Zeit genommen, die Fragen zu beantworten
und dabei auch viel Persönliches von sich preisgegeben. Wie Sie feststellen
konnten, habe ich hier keinerlei individuelle Rückmeldungen bewertet oder
veröffentlicht, auch habe ich keine Präparate-Namen oder -Hersteller
genannt. Sämtliche Ergebnisse wurden aufgrund statistischer Zusammenfassungen
gewonnen.
Ich hoffe, dass ich dank Ihrer Antworten eine allgemeine Bewertung und Beurteilung
für Sie und für viele andere Interessierte bereitstellen konnte, die bei
der Entscheidung für oder gegen die Anwendung von Laktase-Präparaten
helfen wird. Für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung möchte ich
mich ganz herzlich bedanken.
Ihre Doris Paas
Abschluss der Studie
Durch die beiden Durchgänge der Studie ergab sich insgesamt ein Befragungszeitraum
von fast 20 Monaten – und mit insgesamt 416 Teilnehmern eine gute Möglichkeit,
repräsentative Ergebnisse zu erzielen.
Aus diesem Grund wird diese Studie nun beendet, da sich die Ergebnisse in ihrer
Tendenz nicht geändert haben. Selbst wenn die Entwicklung der Laktase-Präparate
sicherlich weiter gehen wird, bin ich überzeugt, dass sich an der Wirksamkeit
ebenso wie an der Häufigkeit von Nebenwirkungen nichts Entscheidendes ändern
wird.
Ein ganz anderes Problem stellen die seit etwa dem Jahr 2011 auf den Markt
drängenden probiotischen Präparate dar, deren Hersteller angeben,
dass die Einnahme dieser Mittel den ungehemmten Verzehr von laktosehaltigen
Milchprodukten ermöglichen würden, ohne dass noch Laktase verwendet
werden müsse. Ob diese Aussage Bestand hat, möchte ich in einer weiteren
Studie ermitteln.
Hier gelangen Sie zu der Studie.
Wenn Sie mehr über Laktase-Präparate wissen möchten, gelangen Sie
hier zu den
»Allgemeinen Hinweisen zu Laktase-Präparaten«
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