Letzte Aktualisierung: 5.9.2024

Multiple Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten

Viele Menschen leiden an einer Nahrungsmittel-Unverträglichkeit – z.B. an einer Laktose-Intoleranz oder an einer Fruktose-Intoleranz. Andere haben eine Gluten-Sensitivität (gemeint ist hier ausdrücklich nicht die Zöliakie), oder sie vertragen keine Mehrfachzucker (Oligosaccharide). Auch das Histamin, ein biogenes Amin (körpereigener Botenstoff, der aber auch in vielen Lebensmitteln enthalten ist), oder andere Stoffe wie das Salicylat oder das Glutamat, die die sogenannten Pseudoallergien verursachen, können Probleme machen.

Immer häufiger kommt es aber auch vor, dass Betroffene nicht nur einen Nahrungsbestandteil, sondern zwei oder sogar mehrere Stoffe nicht vertragen und ihre Speisenauswahl kaum noch mehr als die sprichwörtliche »Möhre am Salatblatt« und ein Glas Wasser beinhaltet. Dies sind dann multiple Unverträglichkeiten, also viele Unverträglichkeiten gleichzeitig.


Erste Hilfe bei multiplen Unverträglichkeiten

Die erste und wirksamste Maßnahme nach der Diagnose oder Vermutung einer oder mehrerer Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten zur Minimierung der Symptome ist die weitestgehende Reduktion der Lebensmittel, die die jeweiligen Stoffe enthalten. Das erscheint relativ einfach, denn der Bauch gibt einem die zuverlässigste Rückmeldung, was und in welchen Mengen er etwas zur Zeit toleriert und was nicht. Auf diese Weise kann sich das Verdauungssystem regenerieren. Unter bestimmten Umständen können die Unverträglichkeiten schon mit dieser Maßnahme deutlich gebessert werden, denn die »reizenden« Abfallprodukte wie die Gase und Säuren, die bei der bakteriellen Fermentation der fehlgeleiteten Kohlenhydrate entstehen, werden dann minimiert.

Das nicht ganz einfach zu lösende Problem bei dieser Art von »erster Hilfe« ist es jedoch herauszufinden, welche Stoffe die Beschwerden verursachen. Ist es nur eine Kohlenhydratart (Zucker), so ist diese mit Hilfe eines Ernährungs- und Symptomtagebuches recht rasch ermittelt (Sie finden die Vorlage für ein Verzehrtagebuch im Downloadbereich dieser Website). Bei mehreren gleichzeitig auftretenden Unverträglichkeiten gestaltet sich die Spurensuche schon sehr viel diffiziler, denn bei einer Unverträglichkeit zeigen sich die Symptome ja (im Gegensatz zu Allergien) nicht unmittelbar nach dem Verzehr einer Mahlzeit (die ja zu allem Überfluss in der Regel auch noch zahlreichen verschiedenen Zutaten besteht), sondern erst mit einem mehrstündigen Zeitversatz. Einen Versuch ist es aber auf jeden Fall wert, es zunächst mit dem Weglassen des dringendsten »Verdächtigen« zu versuchen, die Beschwerden zu minimieren (siehe weiter unten Diagnostik von multiplen Unverträglichkeiten).


Ursachensuche

Wichtig ist es aber vor allem, sämtliche Ursachen der Unverträglichkeiten zu finden, da nur so eine weitestgehende Beschwerdefreiheit erreicht werden kann. Manche Intoleranzen – wie in manchen Fällen eine Laktose-Intoleranz – können ererbt sein (primäre Form). Wenn die Enzyme fehlen, die für die Verarbeitung der entsprechenden Kohlenhydrate – wie in unserem Beispiel die Laktase – aufgrund einer genetischen Veranlagung nicht mehr in ausreichendem Maße gebildet werden, ist eine lebenslange Karenz erforderlich – eine »Ausheilung« ist dann nicht möglich.

Es kann aber auch sein, dass die Enzyme für bestimmte Kohlenhydrate zu einem Zeitpunkt deshalb nicht (mehr) ausreichend gebildet werden, weil die Zellen der Darmschleimhaut ein Problem haben (sekundäre Form). Viele Enzyme – beispielsweise diejenigen, die für die Aufspaltung von Laktose, Oligosaccharide oder Histamin erforderlich sind – und Transportproteine, die für die Verarbeitung der Fruktose benötigt werden, werden in den Darmschleimhautzellen gebildet.

Wenn nun diese Zellen entweder nicht richtig ernährt werden oder durch Entzündungen geschädigt sind, wird auch die Produktion der Enzyme reduziert. Die Folge sind Unverträglichkeiten in mehr oder weniger großer Ausprägung. Und hier passiert es dann auch sehr häufig, dass nicht nur Lebensmittel mit einer Art von Kohlenhydrat (Zucker) nicht mehr vertragen werden, sondern gleich von mehreren Stoffen, weil erkrankte Schleimhautzellen eben die Produktion von allen Enzymen reduzieren oder so gut wie ganz einstellen. Die gute Nachricht ist, dass solche sekundären Formen heilbar sind, wenn die Gesundheit der Darmschleimhautzellen wiederhergestellt wird.

Auch seltenere Erkrankungen wie z.B. das sogenannte Mastzellaktivierungs-Syndrom (MCAS) – häufig vergesellschaftet mit einer Histamin-Unverträglichkeit – kann ein weiterer Aspekt des multiplen Geschehens sein. Durch all dies gestaltet sich die Ursachenforschung häufig wie die »Suche nach der Nadel im Heuhaufen« und erfordert viel Erfahrung.


Entwicklung von einer Einzel-Unverträglichkeit zu multiplen Unverträglichkeiten

Immer mehr Menschen, die ursprünglich »nur« eine Zuckerart nicht toleriert hatten, berichten davon, dass sie kaum noch Lebensmittel vertragen und sich ihr Speisezettel immer weiter einschränkt – sie leiden an multiplen Unverträglichkeiten. Oftmals haben multiple Unverträglichkeiten mit einer einzigen Problematik – beispielsweise mit Laktose oder Fruktose – begonnen, häufig zu Anfang noch nicht so richtig wahrgenommen und deshalb auch nicht mit einer angepassten Ernährung behandelt. Als Folge davon hat sich der Zustand der Darmschleimhaut schleichend verschlechtert, so dass sie dadurch dann auch immer weniger Enzyme in ihren Zellen bildet.

Dies bedeutet, dass sich sowohl die eine, ursprüngliche Unverträglichkeit verstärkt, als auch weitere hinzukommen. Der Grund ist, dass erstens die Enzymproduktion für die Unsprungs-Unverträglichkeit noch weiter reduziert wird und zweitens zusätzlich auch Enzyme (und Transportproteine) für andere Kohlenhydratgruppen nur noch in geringerem Maße hergestellt werden.

Zu beachten ist darüber hinaus, dass schlecht ernährte Darmschleimhautzellen zu einem sogenannten »Leaky Gut-Syndrom« führen, bei dem die Schleimhaut undicht wird und unverdaute Nährstoffe oder Darmbakterien ins Körperinnere hindurchlässt. Auch dies trägt nicht unmaßgeblich zur Forcierung der Entwicklung des Gesamt-Beschwerdebildes der multiplen Unverträglichkeiten mit bei. Aus diesem Grunde ist eine Ausheilung der Darmschleimhaut auf jeden Fall und immer zu einem möglichst frühen Zeitpunkt einer der wichtigsten Bestandteile jeder Therapie.


Folgeerkrankungen

Wenn – oftmals aufgrund nicht richtig behandelter Unverträglichkeiten – weitere Erkrankungen wie z.B. eine Dünndarmfehlbesiedelung (SIBO oder IMO) oder eine Dysbiose (bakterielle Fehlbesiedelung des Dickdarms) hinzukommen, müssen natürlich auch diese Erkrankungen betrachtet werden, denn alle Erkrankungen bedingen und verstärken sich immer gegenseitig.

Jede einzelne Problematik erzeugt nicht nur für sich Symptome. Oftmals sind dies gleiche oder zumindest ähnliche Symptome, so dass die oberflächliche Betrachtung kaum zu einer belastbaren Diagnostik ausreicht. Fakt ist jedoch, dass sich die Summe der Symptome immer negativ auf die Gesundheit der Darmschleimhaut und in der Folge auch auf die intestinale Mikrobiota auswirken, so dass sich hier nach anfänglichen, scheinbar kaum registrierten Beschwerden das Befinden sehr rasch drastisch verschlechtern kann.


Teufelskreis

Auch die Beschwerden, die durch die Symptome selbst – wie u.a. Blähungen, Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall und vieles mehr – hervorgerufen werden, gehören in das Gesamtbild und dürfen nicht separat betrachtet und behandelt werden. Sie sind Teil eines sich immer weiter verstärkenden Teufelskreises, denn sie forcieren bakterielle Entgleisungen und intensivieren die entzündlichen Prozesse an der Darmschleimhaut.

Die Ursachen von multiplen Unverträglichkeiten sind also sehr vielfältig, und es ist immer eine sorgfältige Anamnese erforderlich, in der neben verschiedenen anderen Faktoren (z.B. die Leistungsfähigkeit der Schilddrüse und der Verdauungsdrüsen) vor allem auch die ersten Anzeichen und die Entwicklung der Gesamtproblematik angeschaut werden sollte.


Diagnostik von multiplen Unverträglichkeiten

Die Diagnostik von multiplen Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten gestaltet sich langwierig, denn jede einzelne Intoleranz muss mit geeigneten Tests – in der Regel Atemtests – nachgewiesen bzw. ausgeschlossen werden. Da es sinnvoll ist, zwischen mehreren Atemtests mindestens zwei Wochen Zeit verstreichen zu lassen, um den Darmbakterien die Gelegenheit zur Regeneration von dieser Belastung zu geben, brauchen mehrere Tests eben leider auch viele Wochen Zeit. So verständlich Ungeduld und der Wunsch nach möglichst kurzfristiger Besserung sind, führt doch kein Weg an einer sorgsamen Durchführung der gesamten Diagnostik vorbei.

Das heißt aber nicht, dass es keinerlei Wirkung hätte, bereits nach einem ersten positiven Test schon die entsprechenden Lebensmittel zu meiden. Es ist eines der Merkmale von Unverträglichkeiten: je mehr von den unverträglichen Stoffen verzehrt wird, desto ausgeprägter sind die Symptome. Im Umkehrschluss heißt dies: wenn bereits eines der verursachenden Kohlenhydrate gemieden wird, bessern sich die Symptome. Natürlich gehen sie nicht vollkommen zurück, denn es gibt ja bei multiplen Unverträglichkeiten noch weitere Verursacher. In der Summe jedoch reduzieren sich die Übeltäter.


Behandlung multipler Unverträglichkeiten

Da jedoch immer die Gesundheit der Darmschleimhaut ein ganz wichtiger Bestandteil der Multi-Unverträglichkeit ist, muss man grundsätzlich hier ansetzen. Günstig wären hier zur Ermittlung des Ist-Zustands geeignete Stuhltests, die Sie allerdings in der Regel selbst zahlen müssen. Aus diesem Grunde wäre es sinnvoll, hier nicht in Eigenregie einen der zahlreichen, über das Internet erhältlichen Tests zu bestellen, sondern sich beraten zu lassen, welche Parameter für eine aussagekräftige Diagnostik erforderlich (oder nicht erforderlich) sind. Zu wenige Parameter sind genauso nutzlos und zu teuer bezahlt wie zu viele.

Die Ausheilung entzündeter und unterernährter Schleimhautzellen wird in der Regel die Beschwerden schon sehr deutlich lindern können. Diese Ausheilung kann aber nur erfolgen, wenn gleichzeitig auch die anderen Probleme beachtet und behandelt werden:

• Unverträglichkeiten zunächst mit einer weitestgehenden Karenz begegnen
Dabei immer beobachten (Ernährungs- und Symptomtagebuch!), bei welchen Zuckern die besten Erfolge in Bezug auf die Beschwerden erzielt wird. Ggf. vorübergehend (nicht länger als 4 – 6 Wochen) eine FODMAP-Diät einhalten, bei der die meisten möglichen Beschwerdeverursacher reduziert sind.

• ggf. fehlsiedelnde Keime verdrängen oder ggf. abtöten
Diese Maßnahme nie auf eigene Faust durchführen, sondern immer nur in Begleitung von spezialisierten Beratern/Behandlern.

• Sanierung der Darmschleimhaut
Da wie oben dargestellt, die Schleimhaut i.d.R. immer einen großen Anteil am Gesamtgeschehen hat, ist jede Behandlung mit einschlägigen Schleimhauttherapeutika zu beginnen.

• Unterstützung einer gesunden intestinalen Mikrobiota (Darmflora)
Die Einnahme von geeigneten Probiotika darf nicht zu früh begonnen werden. Zunächst mit der Behandlung der Schleimhaut und dem Leaky Gut-Syndrom beginnen (siehe oben)

• Verstopfung beseitigen
Da sich eine Verstopfung und die damit einhergehende Verlangsamung der Darmperistaltik mit all ihren Folgen immer negativ auf das Gesamtgeschehen auswirkt, ist die Beseitigung der Verstopfung mit geeigneten Mittel ein ganz wichtiger Therapie-Baustein.

• Leitungsfähigkeit der Verdauungsdrüsen (und ggf. der Schilddrüse) stärken
Grundsätzlich bauen sämtliche Schritte der Verdauung aufeinander bauen und vorherige, mangelhafte Schritte können nicht von den nachgeordneten Bereichen aufgefangen werden. Somit trägt die Stärkung der Leistungsfähigkeit aller Verdauungsdrüsen (Magen, Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse) sehr häufig zu einem großen Teil zur Verbesserung der Beschwerden bei.

• Geeignete Mittel zum geeigneten Zeitpunkt einsetzen
Für den Einsatz und Beginn einer jeden Maßnahme gibt es einen optimalen Zeitpunkt – und ein Zufrüh kann genauso kontraproduktiv wirken wie ein Zuspät. Allein aus diesem Grunde ist eine spezialisierte Beratung essentiell wichtig für den Behandlungserfolg.

• Medikamenten-Nebenwirkungen abprüfen
Sämtliche eingenommenen Medikamente – egal, ob vom Arzt verschrieben oder selbst »verordnet« – müssen auf eventuelle Nebenwirkungen überprüft werden. Sehr viele Medikamente wirken sich negativ auf die Verdauung aus. Nachzulesen ist dies im Beipackzettel unter der Rubrik »Nebenwirkungen«. Setzen Sie jedoch auf keinen Fall ärztlich verschriebene Medikamente aus eigene Faust ab, sondern sprechen Sie mit Ihrem Arzt über mögliche Alternativen und den geeigneten Zeitpunkt für einen Umstieg.

• Nahrungs-Ergänzungsmittel überprüfen
Manche Betroffene nehmen zahlreiche – und in den allermeisten Fällen viel zu viele – Nahrungsergänzungsmittel. Diese sind, vor allem in ihrer Menge und Kombination, keineswegs unbedenklich oder ohne negative Wirkungen auf das Gesamtgeschehen. Selbstverständlich gibt es für bestimmte Indikationen sinnvolle und hilfreiche Mittel, aber »ein Sack voll« sollte es in keinem Falle sein. Deshalb sollten Sie mit erfahrenen Spezialisten auch alle Ihre Nahrungsergänzungsmittel überprüfen. Weniger ist hier in den allermeisten Fällen mehr (und ganz nebenbei auch noch billiger).

• Problemverstärkende Verhaltensweisen erkennen und anpassen
Last, but not least – und besonders wichtig – beinhaltet es ein jedes Behandlungskonzept zur vollständigen und dauerhaften Ausheilung von multiplen Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten und ggf. weiteren Erkrankungen, den Lebensstil zu überprüfen. Hierzu gehört nicht nur der Konsum von schädlichen Stoffen wie Alkohol und Nikotin, sondern auch das Bewegungsverhalten und das Stressgeschehen mit auf den Prüfstand. Was hier in welcher Weise geändert werden kann, hängt von den individuellen Gegebenheiten und auch von der Akzeptanz ab. Gut gemeinte Maßnahmen, die beispielsweise zeitlich nicht durchführbar sind oder aber keine Akzeptanz finden, sind zum Scheitern verurteilt. Deshalb müssen Alternativen gefunden werden, die vom Betroffenen mitgetragen werden – auch, wenn sie ggf. »nur« die zweitbeste Lösung darstellen. Ein solches Maßnahmenpaket wird sich immer aus zahlreichen Bausteinen zusammensetzen – und hier ist nicht nur Ideenreichtum, sondern vor allem auch Erfahrung erforderlich. Viel zu viele Menschen versuchen dies in Eigenregie und/oder mithilfe gut gemeinter »Ratschläge« aus Internetforen, was erfahrungsgemäß in der Regel einen langen Leidensweg bedeutet, der letztendlich dann doch zum Spezialisten führt. Diese Leidenszeit können und sollten Sie abkürzen.
 
Darmgymnastik

Darmgymnastik Bei der Behandung und zur Vorbeugung unangenehmer Symptome einer jeden Nahrungsmittel-Intoleranz – und natürlich insbesondere bei multiplen Unverträglichkeiten – aber auch bei bakteriellen Fehlbesiedelungen der verschiedenen Darmabschnitte ist neben allen oben beschriebenen Maßnahmen grundsätzlich die kontinuierliche Bewegung eine unverzichtbare Komponente. Hier und bei allen Verdauungsbeschwerden ist wichtig, dass der Transport des Speisebreis durch den Darm so gleichmäßig wie möglich abläuft. Dies wird am besten erreicht mit einer kontinuierlichen Anregung der Verdauungsdrüsen und des Darms. Dazu eignen sich weniger die wenigen sportlichen Aktivitäten am Abend oder am Wochenende, sondern in möglichst engmaschigen zeitlichen Abständen durchgeführte Atem- und Bewegungsübungen.

In dem Buch »Darmgymnastik & mehr gegen Verdauungsbeschwerden« finden Sie viele Anregungen dazu. Zusätzlich sind Akupressurpunkte aufgeführt, deren Stimulation bei allen Verdauungsbeschwerden wirksam sind. Weiterhin werden zusätzliche Hilfsmaßnahmen und Hilfsmittel vorgestellt, die die Behandlung von Verdauungsproblemen effektiv unterstützen können. Und last, but not least, gibt es ein Kapitel mit Fragen, die in meiner Praxis immer wieder zu diesem Themenkomplex gestellt werden.


Rückkehr zur Normalität

Genauso wichtig wie die anfängliche Konsequenz ist die spätere, schrittweise Rückkehr zu einer größtmöglichen »Normalität« – immer unter Beachtung der persönlichen Gegebenheiten. Ein zu lange eingeschränkter Speisezettel führt immer zu einer Reduktion der Diversität (Vielfältigkeit) der Darmbakterien – ein zu lange und zu stark eingeschränkter Speisezettel zu einer stark eingeschränkten Diversität. Und die Diversität der intestinalen Mikrobiota ist einer der wichtigsten Faktoren für ihre Widerstandsfähigkeit. Jede Keimart hat auch bestimmte Vorlieben, und wenn der Speisezettel eingeschränkt ist, bekommt eine mehr oder weniger große Anzahl von Keimen »nicht genug zu essen«. Als Folge davon nehmen die anderen zwar die frei gewordenen Plätze ein, sie können deren Aufgaben nicht übernehmen. Deshalb sollte eine Karenzzeit nur so kurz wie möglich und die Einschränkungen nur so weit wie nötig gehalten werden – selbstverständlich unter genauer Beobachtung eventueller Beschwerden. Beschwerden aufgrund zu forscher Wiederaufnahme von zu vielen bisher unverträglichen Lebensmittelgruppen in den Speisezelltel bedeuten immer eine Verschlechterung des Gesamtzustands. Ggf. sollten Sie sofort einen oder sogar mehrere Schritte zurückgehen und abwarten, bis Sie einen nächsten Versuch starten können. Geduld ist bei der Behandlung von multiplen Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten das oberste Gebot.


 
Beratung

Eine Unverträglichkeit zu behandeln und ihr mit einer angepassten Ernährung zu begegnen, ist relativ einfach. Bei multiplen Unverträglichkeiten – oftmals eben vergesellschaftet mit anderen Erkrankungen – überfordert die meisten Menschen. Ich biete Ihnen gerne Beratungen an, in denen wir die Ursachen und erfolgreiche Vorgehensweisen besprechen, so dass Sie möglichst bald wieder beschwerdefrei werden. Auf Wunsch finden die Beratungen in meiner Praxis in Troisdorf statt, gerne aber auch telefonisch oder per Zoom oder Skype.

Bitte informieren Sie sich unter dem Menüpunkt »Praxis«.





Lesen Sie hierzu bitte auch folgende Beträge:
Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten
Laktose-Intoleranz
Fruktose-Intoleranz
Gluten-Sensitivität
Zöliakie
Oligosaccharid-Unverträglichkeit
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Die Darmschleimhaut – Aufbau, Funktion, Pflege und Sanierung
Was kann das Internet für Ihre Gesundheit leisten und was nicht?


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